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Marc Jongen, ESN Fraktion
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Mit Tradition gegen den Maiswurzelbohrer

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Das Aus von 12.000 Bienenvölkern am Oberrhein hatte letztes Jahr bei den Imkern für große Aufregung gesorgt. Hinzu kamen Schädigungen unter anderem an über 350 Wildbienenarten, was Naturschützer zusätzlich alarmierte. Ein Nervengift aus der Wirkstoffgruppe der Neonicotinoide, das gegen den Maiswurzelbohrer (JF 37/08) eingesetzt wurde, geriet ins Visier der Imker und Naturschützer. Die Wissenschaft folgte zögerlich. Am 9. Februar und damit noch rechtzeitig vor der nächsten Blütensaison gab das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) ein vorläufiges Verbot des betreffenden Insektengiftes Clothianidin bekannt. „Das BVL ist mit dieser Entscheidung seiner Verantwortung für Mensch und Natur gerecht geworden“, freute sich Andre Baumann, Landesvorsitzender des Naturschutzbundes (Nabu) in Baden-Württemberg. Doch Harmonie will nicht so richtig aufkommen, weil das BVL zudem bekanntgab, daß das Insektizid „Mesurol flüssig“ mit dem Wirkstoff Clothianidin unter Auflagen dennoch wieder eingesetzt werden darf. Der Nabu fordert dagegen, dem Maiswurzelbohrer auf natürliche Weise die Lebensgrundlage zu entziehen, nämlich durch die Wiederbelebung der alten Tradition des Fruchtfolgenwechsels. Abgesehen davon, daß dann die Chemieindustrie sinnvollere Geschäftsfelder suchen müßte, schadet das niemandem. Traditionen haben ihren Sinn, Agrarminister Peter Hauk (CDU) möge ihnen mehr Gewicht beimessen. Aber warum nur das Landwirtschaftsministerium? An diesem Beispiel wird vielmehr deutlich: Traditionen zu wahren und nicht blind dem vermeintlichen Fortschritt zu opfern, ist ein weites Feld, das der Hege und Pflege bedarf.

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