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Weltkrisen-Management

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Der „Schwarze Freitag“ 1929 löste eine Weltkrise aus. Der lokale Schwächeanfall weitete sich zum Herzinfarkt des Kapitalismus aus. Schuld waren die Ärzte. Statt die Immunkräfte des Patienten zu stärken, traktierten sie ihn mit Härte. Den „bösen Spekulanten“ entzogen die Zentralbanken den Stoff, der sie süchtig gemacht hatte, den billigen Kredit. Sie erhöhten die Zinsen. Das Resultat war verheerend. In den USA, Großbritanien und dem besonders hart betroffenen Deutschland brachen Konjunkturen, Investitionen und Arbeitsmärkte zusammen. Die Deflationspolitik brachte Millionen verzweifelter Menschen um Existenz und Zukunft. Das Massenelend ebnete Hitler den Weg. Damit sich das nicht wiederholt und die im vorigen Jahr begonnene Finanzkrise der Gegenwart auf ihre Verursacher – Banken, Fonds und andere Zocker – beschränkt bleibt, verordnen die Zentralbanken heute das Gegenteil von damals: Inflation statt Deflation. Sie pumpten inzwischen weit mehr Milliarden Liquidität in die Märkte, als die Gesamtsumme aller die Krise auslösenden US-Hypotheken ausmacht! Doch das Gegenteil des Falschen muß nicht immer das Richtige sein. Die berechtigte Angst vor der Inflation zeitigt dieselbe Wirkung wie die vormals praktizierte Deflation. Sie treibt Anleger und Sparer aus dem Markt, die Kurse fallen, die Zinsen steigen; der Wirtschaft fehlen dadurch Kauflust und Kredit. Den Krisenmanagern fehlt der Mut zur richtigen Bewältigung der Krise. Gefragt ist die Kontrolle der Finanzwirtschaft, nicht ihre Auslösung mit billigem (und nutzlosen) Geld auf Kosten von Sparern, Konsumenten und der investierenden Wirtschaft. Gesichert mit den Maßnahmen von heute wird nicht die Begrenzung der Krise, sondern ihr unbegrenztes Fortwuchern.

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