BERLIN. Die Zahl der Gewaltdelikte mit Messern ist im ersten Halbjahr 2025 erneut gestiegen. Im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei wurden 730 Fälle registriert, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage des AfD-Abgeordneten Martin Hess hervorgeht, die der JUNGEN FREIHEIT exklusiv vorliegt. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Anstieg um 17 Prozent beziehungsweise 107 Delikte.
Von den insgesamt 737 erfaßten Deliktzuordnungen entfielen 278 auf Fälle mit deutschem Tatverdächtigen. In 135 Fällen setzten sie ein Messer ein, in weiteren 143 führten sie es mit. Nichtdeutsche wurden in 270 Fällen als Tatverdächtige festgestellt. Sie stellen 14,86 Prozent der Bevölkerung, machten jedoch 36,64 Prozent der mutmaßlichen Täter aus. In 174 Fällen setzten sie ein Messer ein, in 98 führten sie es mit. Bei 189 Delikten blieb die Staatsangehörigkeit unbekannt.
Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024 stieg die Zahl der Delikte mit deutschen Tatverdächtigen von 203 auf 278. Der Einsatz von Messern erhöhte sich von 125 auf 135 Fälle, das Mitführen von 78 auf 143. Bei nichtdeutschen Tatverdächtigen nahm die Fallzahl von 254 auf 270 zu. Die Fälle mit gezogenem Messer stiegen von 167 auf 174. Delikte, bei denen das Messer mitgeführt wurde, stiegen von 87 auf 98.
Syrer führen nichtdeutsche Tatverdächtige an
Bei der Betrachtung einzelner Nationalitäten wird hingegen die Zahl der Personen gezählt. Unter den nichtdeutschen Tatverdächtigen stellten syrische Staatsbürger mit 29 Fällen die größte Gruppe. In 22 Fällen wurde ein Messer eingesetzt, in sieben mitgeführt. Es folgten afghanische Staatsangehörige mit 23 Fällen (davon 19 mit gezogenem Messer) und polnische mit 20 – in zwölf davon wurde das Messer auch eingesetzt.
Aus der Türkei stammten 12 Tatverdächtige, von denen acht ein Messer einsetzten. Elf Tatverdächtige hatten die ukrainische Staatsangehörigkeit, neun waren rumänische, sieben marokkanische. Jeweils sechs Tatverdächtige waren algerischer, bulgarischer oder tunesischer Staatsangehörigkeit.
Algerier stachen am ehesten zu
Unter deutschen Tatverdächtigen hielten sich Einsatz und Mitführen eines Messers nahezu die Waage: In 48,6 Prozent der Fälle kam es zum Einsatz, in 51,4 Prozent wurde es nur mitgeführt.
Bei nichtdeutschen Tatverdächtigen zeigt sich ein anderes Bild. In 64 Prozent der Fälle setzten sie das Messer ein, nur in 36 Prozent führten sie es ohne Angriff mit. Besonders hoch war der Einsatzanteil bei Algeriern mit 83 Prozent und Afghanen mit 83 Prozent. Syrer, die größte ausländische Einzelgruppe, nutzten in gut 76 Prozent der Fälle das Messer aktiv. Auch bei Marokkanern (71 Prozent) lag der Anteil deutlich über dem Durchschnitt. Lediglich bei Tunesiern hielten sich Einsatz und Mitführen mit jeweils 50 Prozent die Waage.
Die meisten Delikte nahm die Bundespolizei an Bahnhöfen auf (409). Es folgten Bahnstrecken mit 108 Fällen. Weitere 193 Delikte fielen in eine Sammelkategorie, darunter unter anderem Bahnhofsvorplätze sowie rund um die deutschen Außengrenzen.
Öffentlichkeit dürfe nicht zum Angstraum werden
AfD-Innenexperte Hess sagte der JF, diese Form der Kriminalität sei „in weiten Teilen eine direkte Folge der Massenmigration“. Während sich „linke, rote und grüne Ideologen in Realitätsverweigerung“ übten, zahlten die Bürger den Preis für ein „migrationspolitisches Totalversagen“. Wer diese Entwicklung ignoriere oder verharmloste, mache sich mitschuldig an der Erosion der inneren Sicherheit.
Statt konsequent zu handeln, setze die Politik auf Symbolmaßnahmen wie Waffenverbotszonen. Die Union simuliere eine Wende, doch effektiver Grenzschutz und Abschiebungen im großen Stil blieben aus. „Unsere öffentlichen Bereiche dürfen nicht zu Angsträumen werden“, forderte der AfD-Politiker. (sv)