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AfD und die Rußland-Frage: Weidel geht auf Distanz zu Putin – und Chrupalla

AfD und die Rußland-Frage: Weidel geht auf Distanz zu Putin – und Chrupalla

AfD und die Rußland-Frage: Weidel geht auf Distanz zu Putin – und Chrupalla

AfD-Chefin Alice Weidel am Montag bei ihrem Statement zu Rußland vor den Fraktionsräumen im Reichstag.
AfD-Chefin Alice Weidel am Montag bei ihrem Statement zu Rußland vor den Fraktionsräumen im Reichstag.
AfD-Chefin Alice Weidel am Montag bei ihrem Statement zu Rußland vor den Fraktionsräumen im Reichstag. Foto: IMAGO / Andreas Gora
AfD und die Rußland-Frage
 

Weidel geht auf Distanz zu Putin – und Chrupalla

Angesichts mehrfacher Verletzungen des Luftraums von Nato-Ländern durch Rußland warnt AfD-Chefin Weidel den Kreml. Sie äußert sich ganz anders als der neben ihm stehende Co-Vorsitzende Chrupalla. Mit Video.
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BERLIN. Die AfD-Vorsitzende Alice Weidel hat scharfe Kritik an Rußland geäußert. Und sie widersprach auf der Fraktions-Pressekonferenz am Montag damit auch dem neben ihm stehenden Co-Vorsitzenden Tino Chrupalla. Dieser hatte sich kurz zuvor noch ganz anders ausgedrückt.

Weidel sagte zu den minutenlangen Flügen russischer Drohnen bzw. Kampfjets über die Nato-Länder Polen und Estland: „Wir müssen davon ausgehen, daß hier die Luftabwehrsysteme der Nato getestet werden.“ Sie ergänzte in Richtung Kreml: „Sollte dies der Fall sein, kann ich davor nur warnen: Man sollte die Geduld von (US-Präsident) Donald Trump nicht auf die Probe stellen. Man sollte ihn auch nicht in seinen Friedensbemühungen das Gesicht verlieren lassen.“ Sie reagierte damit auf die Frage eines Reporters, wie die AfD die Luftraumverletzungen bewerte.


Zunächst hatte Chrupalla geantwortet, der betonte, es seien „nachweislich“ keine bewaffneten Drohnen eingesetzt worden. Und er legte Wert auf die Feststellung, die Beschädigung eines Hauses in Polen sei durch eine „Abwehrrakete wahrscheinlich der Ukrainer oder der Polen selbst“ verursacht worden. Dies steht tatsächlich inzwischen fest. Chrupalla stellte auch fest: „Wir sehen insgesamt eine Eskalation, die nicht gut ist für Europa.“ Deswegen sollten die Europäer endlich versuchen, mit Rußland ins Gespräch zu kommen.

Weidel: Rußland muß sich deeskalierend verhalten

Chrupalla kritisierte: „Da wurde viel Propaganda betrieben, daß es hoch funktionierende und munitionierte Drohnen gab.“ Vielmehr seien diese „teilweise aus Styropor und Sperrholz zusammengeschustert“ und sollen angeblich 1.400 Meter in polnisches Hinterland geflogen sein. Vieles basiere auf „ungenauen Nachrichten und Faktenlagen“. Er sprach von „sogenannten Drohnenüberflügen“.

Das wollte Weidel so offenbar nicht stehen lassen, als sie sofort danach sagte, sie wolle nicht auf Details eingehen, ob die Drohnen nun aus Styropor gewesen seien oder nicht. Es gehe um die „Meta-Ebene“, und da wolle Rußland offenbar die Luftabwehrsysteme der Nato testen: „Ich glaube, daß auch Rußland dazu aufgerufen ist, sich deeskalierend zu verhalten und nicht zusätzlich den Nato-Luftraum zu verletzen und die Luftabwehrsysteme zu testen.“ Das habe „absolutes Potential zur weiteren Eskalation.“ Sie appellierte an den Kremlchef: „Irgendwo muß sich Putin irgendwann bewegen. Davon haben wir leider bislang zu wenig gesehen.“

Es war das erste Mal seit Beginn des Ukraine-Krieges, daß ein Vertreter der AfD-Bundesspitze auf so kritische Distanz zu Rußland gegangen ist. Und es war auch das erste Mal, daß sich Chrupalla und Weidel vor Journalisten uneinig präsentierten. (fh)

AfD-Chefin Alice Weidel am Montag bei ihrem Statement zu Rußland vor den Fraktionsräumen im Reichstag. Foto: IMAGO / Andreas Gora
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