REGENSBURG. Das Polizeipräsidium Oberpfalz hat mitgeteilt, daß es „nach aktuellem Stand der Ermittlungen“ keine Hinweise auf eine „vorsätzliche Brandstiftung“ gegen das Jagdschloß Thiergarten der Fürstin Gloria von Thurn und Taxis gebe. Dies habe „die Analyse der Proben und des Spurenmaterials ergeben“, heißt es in einer am Donnerstag versendeten Mitteilung der Polizei.
Zugleich betont das Präsidium fest: „Die Ermittlungen bezüglich einer fahrlässigen Brandstiftung oder eines technischen Defekts dauern weiter an.“ So würden derzeit unter anderem Hinweise aus Zeugenvernehmungen überprüft. Eingebunden in die Ermittlungen seien neben Brandspezialisten der Kriminalpolizei Regensburg auch das Bayerische Landeskriminalamt.
Fürstin Gloria: „Es war Brandstiftung“
Die Fürstin selbst hatte der JUNGEN FREIHEIT noch am Mittwoch gesagt: „An mehreren Stellen wurden gleichzeitig Brandsätze gelegt. Ein technischer Defekt ist ausgeschlossen. Es war Brandstiftung.“
Vor fünf Wochen war das Jagdschloß Thiergarten nahe Regensburg bis auf die Grundmauern abgebrannt. In dem linksextremen Internetportal „Indymedia“ bekannte sich ein „Antifa-Kommando“ zu dem Anschlag. Die unbekannten Autoren schrieben, der angebliche Anschlag sei eine „deutliche Warnung“ an die Fürstin gewesen, sich politisch zurückzuhalten: „Wenn du nicht aufhörst mit deiner menschenverachtenden Hetze, brennt das nächste Mal nicht nur dein Golfclub.“
Das Polizeipräsidium Oberpfalz sagt nun: „Nach ersten Erkenntnissen der Kriminalpolizei Regensburg sind bislang keine Zusammenhänge zu dem Bekennerschreiben und dem Brand des alten Jagdschlosses erkennbar.“
Schloß wurde vollständig zerstört
Im Juli hatte die Fürstin AfD-Chefin Alice Weidel zu den „Thurn und Taxis Schloßfestspielen“ auf das Schloß der Familie in Regensburg eingeladen. Dem öffentlichen Druck, die Politikerin wieder auszuladen, war sie nicht gefolgt. Vielmehr bezeichnete sie Weidel als „meine Freundin“ (die JF berichtete).
Bei dem Brand wurde das frühere Jagdschloß der Familie Thurn und Taxis, das zuletzt als Clubhaus eines Golfclubs und Restaurant genutzt wurde, vollständig zerstört. Das Inventar mit antiken Möbeln, Leuchtern, Porzellan, handgeschlagenen Gläsern und rund 2.000 Geweihen ist komplett verbrannt. Allein der Schaden am Gebäude beträgt laut Polizei vier Millionen Euro. Das Gebäude war innen aufwändig mit Holz ausgekleidet, auch Böden und Decken waren aus Holz, was die Ausbreitung des Feuers begünstigte.
In einem großen Interview in der gedruckten JUNGEN FREIHEIT vom vergangenen Donnerstag hatte Gloria unterstrichen, daß sie sich nicht einschüchtern lassen wolle. Mit Bezug auf den gegen sie erhobenen Vorwurf der Kontaktschuld, sagte sie, daß es diese nicht gebe. Dahinter stecke vielmehr die Methode der „Antidemokraten, die mit Gewalt an der Macht bleiben und jede Opposition im Keim ersticken wollen“. (dh/ser)







