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Ungern in Ungarn: Mutmaßlicher Linksterrorist Simeon T. beendet Hungerstreik in Budapest

Ungern in Ungarn: Mutmaßlicher Linksterrorist Simeon T. beendet Hungerstreik in Budapest

Ungern in Ungarn: Mutmaßlicher Linksterrorist Simeon T. beendet Hungerstreik in Budapest

Das Bild zeigt den mutmaßlichen Linksterroristen Simeon T. der sich inzwischen „Maja“ nennt.
Das Bild zeigt den mutmaßlichen Linksterroristen Simeon T. der sich inzwischen „Maja“ nennt.
Simeon T. im ungarischen Gerichtssaal: Hungerstreik beendet. Foto: IMAGO / ZUMA Press Wire
Ungern in Ungarn
 

Mutmaßlicher Linksterrorist Simeon T. beendet Hungerstreik in Budapest

Simeon T., der sich inzwischen „Maja“ nennt, beendet seinen Hungerstreik in ungarischer Haft. Seine Familie wirft Budapest systematische Folter vor. Wie bewertet das deutsche Außenministerium den Fall?
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BUDAPEST. Der mutmaßliche Linksterrorist Simeon T. hat seinen Hungerstreik in ungarischer Haft beendet. Er sei sehr geschwächt und seine Herzfrequenz sei zwischendurch auf 30 gesunken, wie Angehörige seiner Familie am Montag gegenüber der Zeit mitteilten. Der mutmaßliche Gewalttäter hatte Anfang Juni seinen Hungerstreik begonnen, um gegen angeblich menschenunwürdige Haftzustände in Ungarn zu protestieren. Nach Angaben der Familie haben die ungarischen Behörden eine Rücküberstellung in die Bundesrepublik abgelehnt.

Im Dezember 2023 war Simeon, der sich inzwischen „Maja“ nennt und behauptet, „nicht-binär“ zu sein, in Berlin verhaftet worden. Ihm wird vorgeworfen, im Februar desselben Jahres gemeinsam mit anderen Linksextremisten mutmaßliche und tatsächliche Teilnehmer einer rechtsradikalen Demonstration körperlich angegriffen und lebensgefährlich verletzt zu haben.

Im Juni vergangenen Jahres folgte die Auslieferung nach Ungarn. Zu diesem Zeitpunkt lief noch ein Eilverfahren vor dem Bundesverfassungsgericht, mit dem T. versuchte, seine Überstellung zu verhindern. Karlsruhe untersagte die Auslieferung des mutmaßlichen Linksterroristen, zu diesem Zeitpunkt war er aber bereits in Ungarn. Ihm drohen dort wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung und schwerer Körperverletzung bis zu 24 Jahre Haft.

Bundesregierung will Simeon T. zurückholen

Seitdem wird mein Kind durch Isolationshaft psychisch gefoltert“, behauptete T.s Vater in einem Schreiben, das der Zeit vorliegt. Zudem warf er dem ungarischen Staat vor, einen Schauprozeß zu betreiben, und betonte: „Frankreich und Italien haben nicht nach Ungarn ausgeliefert.“ Tatsächlich hatte sich Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni persönlich für die in Ungarn inhaftierte Italienerin Ilaria Salis eingesetzt. Anschließend wurde Salis für die „Grüne und Linke Allianz“ ins EU-Parlament gewählt, wodurch sie Immunität vor Strafverfolgung genießt.

Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) hatte jüngst betont, sich für T.s Überstellung in die Bundesrepublik einsetzen zu wollen, obwohl es „schwerste Vorwürfe“ gegen ihn gebe. „Auch in Deutschland würde Maja T. daher mit einem Strafverfahren rechnen müssen“, versprach Wadephul.

Mit Blick auf die Ankündigung des Außenministers heißt es in dem Schreiben von T.s Familie: „Nun erwarten wir Ergebnisse. Die Rechtsstaatlichkeit muß wiederhergestellt werden, Maja muß zurückkommen nach Deutschland.“ (st)

Simeon T. im ungarischen Gerichtssaal: Hungerstreik beendet. Foto: IMAGO / ZUMA Press Wire
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