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CDU verliert ihr Schlachtroß: Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Haseloff tritt nicht mehr an

CDU verliert ihr Schlachtroß: Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Haseloff tritt nicht mehr an

CDU verliert ihr Schlachtroß: Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Haseloff tritt nicht mehr an

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff
Foto: IMAGO / dts Nachrichtenagentur
CDU verliert ihr Schlachtroß
 

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Haseloff tritt nicht mehr an

Im September 2026 wird in Sachsen-Anhalt ein neuer Landtag gewählt. Seit Donnerstag ist klar: Ministerpräsident Reiner Haseloff tritt nicht mehr an. Wer soll ihn beerben?
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MAGDEBURG. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff will bei den Landtagswahlen im September 2026 nicht noch einmal antreten. Das berichtete der MDR-Journalist Gunnar Breske am Donnerstag unter Berufung auf Parteikreise. Später schloß sich die Deutsche Presse-Agentur an. Demnach soll ihm Sven Schulze als Spitzenkandidat nachfolgen. Haseloff bleibt aber bis zur Wahl offenbar Ministerpräsident.

Schulze ist seit 2021 Vorsitzender des CDU-Landesverbands in Sachsen-Anhalt. Zuvor war er Generalsekretär. Der 46jährige ist zudem Mitglied des Präsidiums der Bundes-CDU. Unter Haseloff arbeitet der dreifache Vater seit 2021 als Wirtschaftsminister.

Will gegen die AfD gewinnen: Wirtschaftsminister Sven Schulze. Foto: IMAGO / dts Nachrichtenagentur

Haseloff grenzte sich scharf gegen die AfD ab

Haseloff ist der dienstälteste Ministerpräsident Deutschlands. Der 71jährige hat sich einen Namen mit seiner scharfen Abgrenzung gegen die AfD gemacht. So sagte er im Juni im Landtag, er würde darüber nachdenken, „ob ich in diesem Land weiter meine Heimat sehe“, wenn AfD-Politiker Sachsen-Anhalt regieren sollten. „Ich bin in diesem Land geboren und ich werde in diesem Land sterben und werde alles dafür tun, daß Sie nie an Regierungsverantwortung kommen.“

Im Bild-Interview führte Haseloff mit Blick auf seine eigene Zukunft seinerzeit zum einen aus, daß Demokratie vom Wechsel lebe. Zum anderen verwies er darauf, daß mit Konrad Adenauer ein deutscher Bundeskanzler im hohen Alter regierte. „Ich will nur eins: Es darf nie sein, daß eine AfD auf den Regierungsbänken sitzt. […] Dem hat sich alles unterzuordnen.“

Bei den Landtagswahlen 2021 war es Haseloff gelungen, einen Erdrutschsieg für seine CDU einzufahren. Hatten Union und AfD in Vorwahlumfragen teilweise nah beieinander gelegen, so fuhren die Christdemokraten bei der Wahl letztlich 37,1 Prozent ein. Die AfD erreichte dagegen 20,8 Prozent. Viele Beobachter schrieben diesen Erfolg Haseloff zu. Anschließend bildete der Christdemokrat eine Regierung aus CDU, SPD und FDP.

Umfragen sehen CDU und AfD Kopf an Kopf

Die AfD als größte Oppositionspartei in dem Bundesland zeigte sich erfreut über den Rückzug. „Für Sachsen-Anhalt ist es gut, dass Haseloff gehen wird. Daß er nun Sven Schulze als CDU-Spitzenkandidaten vorschlägt, ist nur konsequent – denn wie Haseloff steht Schulze für die fortgesetzte Verwaltung des Niedergangs in unserem Land“, sagte der Spitzenkandidat der AfD Sachsen-Anhalt, Ulrich Siegmund. „Für die AfD ist diese Entscheidung daher nahezu irrelevant. Den positiven Aufbruch, den Sachsen-Anhalt dringend braucht, wird es mit keinem CDU-Spitzenkandidaten geben.“

Die aktuellste Umfrage aus dem Juni sah die CDU bei 34 Prozent und die AfD bei 30 Prozent. Bei der Bundestagswahl 2025, bei der die Person Haseloff keine Rolle spielte, landete die AfD in Sachsen-Anhalt mit 37,1 Prozent weit vor der CDU, die nur auf 19,2 Prozent kam.

Die AfD schickt bei den kommenden Landtagswahlen Ulrich Siegmund ins Rennen, der den amtierenden Ministerpräsidenten bereits als „Joe Biden Sachsen-Anhalts“ bezeichnet hat. Der 34jährige entstammt selbst der Generation nach der Wiedervereinigung. Siegmund sitzt 2016 als Abgeordneter im Landtag von Sachsen-Anhalt und führt seit 2022 die Fraktion. (ser)

Foto: IMAGO / dts Nachrichtenagentur
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