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Steuergeldverschwendung: Luxus-Lokus versenkt – Hamburg deckt Millionen-Toilette mit Beton zu

Steuergeldverschwendung: Luxus-Lokus versenkt – Hamburg deckt Millionen-Toilette mit Beton zu

Steuergeldverschwendung: Luxus-Lokus versenkt – Hamburg deckt Millionen-Toilette mit Beton zu

Auf einem öffentlichen Platz stehen Bauarbeiter und ein großer Zementmischer – daraus ragt ein Rohr und aus diesem fließt Beton auf eine hohle Stelle – dort sollte ursprünglich eine Toilette gebaut werden
Auf einem öffentlichen Platz stehen Bauarbeiter und ein großer Zementmischer – daraus ragt ein Rohr und aus diesem fließt Beton auf eine hohle Stelle – dort sollte ursprünglich eine Toilette gebaut werden
Bauarbeiter decken das teure Hamburger Luxus-Klo mit Beton zu. Foto: picture alliance / ABBfoto | –
Steuergeldverschwendung
 

Luxus-Lokus versenkt – Hamburg deckt Millionen-Toilette mit Beton zu

Zwei Millionen Euro Steuergeld, Glas, Stahl und ein Fahrstuhl – doch statt edler Keramik gibt’s nun Beton. Hamburgs Luxus-Toilette am Gerhart-Hauptmann-Platz wird nach einem Wassereinbruch wieder zugeschüttet. Der Steuerzahlerbund spricht von einem Skandal.
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HAMBURG. Eine öffentliche Toilette in Hamburg, die 2023 noch für mehr als zwei Millionen Euro saniert worden war, wird nun zugeschüttet. Seit Montag gießen Bauarbeiter Beton auf die Örtlichkeit in der Haupteinkaufsstraße der norddeutschen Stadt, wie verschiedene Medien berichten.

Der Steuerzahlerbund Hamburgs reagierte empört: „Hamburg teuerstes Klo wird zugeschüttet!“ Der Senat schaffe es nicht einmal, „eine öffentliche Toilette funktionsfähig zu halten“. Es müsse aufgeklärt werden, wieso das Projekt dermaßen gescheitert sei.

Bereits am Freitag hatten Umweltbehörde und Stadtreinigung mitgeteilt, daß die Bauarbeiten am Gerhart-Hauptmann-Platz nicht fortgeführt werden würden. „Wesentliche Gründe sind erhebliche Anforderungen an die Baulogistik sowie widrige Umstände im gesamten Baufeld.“ Die Entscheidung gefällt hatte SPD-Bezirksleiter Ralf Neubauer.

Durch ein Rohr wird Beton auf die Überreste des unterirdischen klos gegossen.
Durch ein Rohr wird Beton auf die Überreste des unterirdischen Klos gegossen. Foto: picture alliance / ABBfoto | –

Es hätte Hamburgs Luxus-Klo werden sollen

Anlaß dafür war wohl ein Wassereinbruch, der sich nur drei Monate nach Abschluß der Renovierung ereignete. „Es wurde im Nachhinein festgestellt, daß die Bauausführung von der beauftragten Firma nicht fachgerecht durchgeführt wurde“, erklärte die Stadtreinigung später. Die Behörde plante ursprünglich, den Lokus bis 2027 wieder herzurichten – bis Neubauer intervenierte.

Dabei hatte es ein Luxusprojekt werden sollen: Glas, Stahl und Keramik als Materialien, Zugang über einen Fahrstuhl und ein Lift für körperlich eingeschränkte Personen. Auch ein Wickelbereich war vorgesehen, ebenso ein genderneutraler Notdurft-Ort.

Geplant war das Klo als unterirdisch gelegener Ort. Der bereits ausgehöhlte Bereich soll nun zwischenzeitlich verhüllt werden – und pünktlich zur Weihnachtsmarktsaison wieder zur Verfügung stehen. Sogar eine Toilette soll dort nun irgendwann stehen – dann allerdings oberirdisch. (lb)

Bauarbeiter decken das teure Hamburger Luxus-Klo mit Beton zu. Foto: picture alliance / ABBfoto | –
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