KÖLN. Der katholische Sozialverband Kolping hat beschlossen, daß eine Mitgliedschaft bei der AfD künftig unvereinbar mit einer Zugehörigkeit zum Verband ist. Auf der Bundesversammlung in Köln votierten die Delegierten dafür, Personen auszuschließen, die Positionen vertreten, welche den Grundwerten des Verbandes widersprechen würden.
In einer Mitteilung erklärte die Pressestelle von Kolping Deutschland, künftig sei ein Ausschluß all jener Mitglieder möglich, „die in Wort und Tat zum Ausdruck bringen, daß sie an Überzeugungen festhalten, die nicht mit den Werten von Kolping vereinbar sind“.
Zu diesen Überzeugungen gehörten ausdrücklich auch die Positionen der AfD. Mit dem Beschluß zieht der Verband eine klare Grenze zu der Partei, die nach Einschätzung des Bundesamtes für Verfassungsschutz in Teilen als rechtsextrem gilt. Kolping Deutschland beruft sich in seiner Arbeit auf die Grundsätze des katholischen Sozialdenkens, insbesondere auf Solidarität, Subsidiarität und die Achtung der Menschenwürde.
200.000 Kolping-Mitglieder dürfen nicht mehr zur AfD
Wer diese Werte unterlaufe oder in Frage stelle, könne nicht länger Mitglied bleiben, heißt es in dem Beschluß. Kritiker innerhalb des Verbandes hatten zuvor gewarnt, eine solche Regelung könne zu einer politischen Ausgrenzung und Spaltung führen.
Der Verband zählt bundesweit rund 200.000 Mitglieder, darunter etwa 34.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. In den Einrichtungen und Unternehmen des Kolpingwerks sind rund 10.000 Menschen beschäftigt. Kolping Deutschland ist Teil des internationalen Kolpingwerks, das in mehr als 60 Ländern aktiv ist und seine Wurzeln auf den katholischen Priester und Sozialreformer Adolph Kolping (1813–1865) zurückführt. (rr)






