BERLIN. Die Kritik an der durch Lärm massiv gestörten Übertragung des Sommerinterviews mit Alice Weidel kommt nun auch aus dem Umfeld der ARD. „Man hätte das leiser machen können“, räumt jetzt der ehemalige Tagesschau-Mitarbeiter Alexander Teske auf X ein.
Er reagierte damit auf den Beitrag des Users „Gr@ntler“, der sarkastisch fragte: „Scheinbar ist im Hauptstadtstudio der ARD in Berlin nicht bekannt, daß man laute Hintergrundgeräusche im Fernsehen runterregeln kann?“
Teske, der mit dem Buch „Inside Tagesschau“ bekannt geworden ist, reagierte eindeutig: „Doch, doch. Das könnten die schon. Wird mit Richtmikro und vier Tonspuren aufgenommen.“ Außerdem hätte man „Trennwände aufstellen“ oder ins Studio umziehen können. Teske verriet: „Das ist als Schlechtwetter-Variante immer im Standby.“
Doch, doch. Das könnten die schon. Wird mit Richtmikro und vier Tonspuren aufgenommen. Man hätte das leiser machen können. Dazu Trennwände aufstellen können. Oder ins Studio umziehen. Das ist als Schlechtwetter-Variante immer im Standby. https://t.co/LkWKgsMVLh
— Alexander Teske (@aleksteske) July 20, 2025
Weidel und Preiß rückten zusammen
Das Interview von MDR-Journalist Markus Preiß mit der Oppositionsführerin Weidel war kaum zu verstehen, weil auf dem anderen Spreeufer ein Lautsprecherbus des linksextremen „Zentrums für politische Schönheit“ im Beisein der „Omas gegen Rechts“ ohrenbetäubende Geräusche abspielte. Die AfD-Politikerin konnte auch die Fragen von Moderator Preiß zum Teil nicht verstehen. Beide rückten in dem Gespräch näher zusammen, damit man sich gegenseitig verständlich machen konnte.
Preiß kommentierte das Gespräch anschließend vielsagend mit den Worten, es sei „ein Interview gewesen, das man nicht gut in Erinnerung behalten werde“.
Die ARD steht nun in der Kritik, daß sie das Interview nicht in ein Studio verlegt hatte oder die Polizei um Hilfe bat, die Störung zu unterbinden. Der „Gr@ntler“ spekulierte, der öffentlich-rechtliche Sender habe „Gefallen am UnsereDemokratie-NGO-Chor beim Sommerinterview von Alice Weidel“ gefunden.
Das bestritt die ARD und kündigte Konsequenzen an. „Ein ungestörter Ablauf der Interviews ist in unserem Interesse und vor allem im Interesse des Publikums, daher werden wir aus der Sendung Schlüsse ziehen und in Zukunft Vorkehrungen treffen“, erklärte eine Sprecherin des ARD-Hauptstadtstudios, ohne zu erklären, was das bedeuten könnte. „Wir bedauern, daß das Interview durch die akustische Protestaktion teilweise schwer zu verstehen war.“ Das werde intern ausgewertet. Bis zum Beginn der Sendung sei die Protestaktion nicht bekannt gewesen. (fh)