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Möglicher AfD-Sieg: Haseloff warnt vor „anderem System“ nach der Landtagswahl

Möglicher AfD-Sieg: Haseloff warnt vor „anderem System“ nach der Landtagswahl

Möglicher AfD-Sieg: Haseloff warnt vor „anderem System“ nach der Landtagswahl

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff
„Das wünsche ich mir“: Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff. Foto: picture alliance/dpa | Klaus-Dietmar Gabbert
Möglicher AfD-Sieg
 

Haseloff warnt vor „anderem System“ nach der Landtagswahl

Bei der anstehenden Landtagswahl in Sachsen-Anhalt stelle sich die Systemfrage, meint Ministerpräsident Reiner Haseloff. Deshalb will er sich „komplett“ dem Ziel unterordnen, daß die bisherige „Koalition der Mitte“ weiterregieren kann.
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MAGDEBURG. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat die im September 2026 anstehende Wahl in seinem Bundesland zur Systemwahl erklärt: „Entweder bleiben wir Bestandteil der großen Bundesrepublik von 16 Bundesländern, die demokratisch aus der Mitte regiert werden, oder wir haben ein anderes System“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Haseloff verwies auf die aktuell regierende Koalition aus CDU, SPD und FDP. „Für mich ist entscheidend, daß diese Koalition der Mitte funktioniert – die gesamte Legislaturperiode über hinweg und darüber hinaus“, betonte der Christdemokrat, der nicht erneut kandidiert. „Ich wünsche mir, daß sie die Kraft und die Mehrheit hat, die Politik zu bestimmen. Dem ordnet sich meine Biografie und all das, was ich mache, komplett unter.“

„Hätte die DDR nie hervorbringen können“

Haseloff hatte im August seinen Rückzug aus der Politik verkündet. Spitzenkandidat der CDU ist nun Wirtschaftsminister Sven Schulze. Der 46jährige hatte in der vergangenen Woche ebenfalls vor einer AfD-geführten Landesregierung gewarnt (die JF berichtete). Ein solches Szenario „würde das Land fünf Jahre lang in eine extrem schwierige Lage bringen“, sagte Schulze gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung.

Mit Blick auf die in Ostdeutschland verbreitete politische Unzufriedenheit hob Haseloff den Segen der Wiedervereinigung hervor. „Wenn man es mal fair betrachtet, haben wir großes historisches Glück gehabt – auch mit Blick darauf, daß wir von den Russen losgekommen sind“, sagte er. „Schaut man heute in die Ukraine oder andere frühere Sowjetstaaten, in welchen Abhängigkeiten die stecken, während wir zur westlichen Welt stoßen konnten und heute überall hinreisen können, kann man eigentlich nur dankbar sein.“

Zudem verwies der Ministerpräsident auf Fortschritte im Inneren. So habe man etwa katastrophale Umweltschäden, die die DDR hinterlassen habe, schnell beseitigen können. „Wir leben in einem Wohlstand, den die DDR nie hätte hervorbringen können“, fügte er hinzu.
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Haseloffs Koalition muß um Mehrheit bangen

In Sachsen-Anhalt wird im September 2026 ein neuer Landtag gewählt. Im Oktober sah eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa die AfD bei 40 Prozent, weit vor der CDU, die mit 26 Prozent folgte. Vor Haseloffs Rückzugsankündigung hatten die Christdemokraten in den Umfragen noch vor der AfD rangiert.

Laut dieser Umfrage käme die vom Ministerpräsidenten gelobte Koalition aus CDU, SPD und FDP nicht mehr auf eine Mehrheit. Die Liberalen würden es nicht einmal in den Landtag schaffen. Statt dessen wären Christ- und Sozialdemokraten auf eine Kooperation mit der Linken angewiesen. AfD-Spitzenkandidat Ulrich Siegmund erhebt seinerseits den Anspruch, selbst Ministerpräsident zu werden. (ser)

„Das wünsche ich mir“: Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff. Foto: picture alliance/dpa | Klaus-Dietmar Gabbert
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