KOBLENZ. Nach dem Freispruch eines Syrers, der hundertfach Mails mit Drohungen und islamistischen Botschaften versandt hatte, hat sich das Polizeipräsidium Koblenz zu Wort gemeldet. Auf Nachfrage der JUNGEN FREIHEIT, welche Schritte die Polizei zur Überwachung des Mannes unternimmt, teilte ein Sprecher am Dienstag mit, man könne zu präventivpolizeilichen Maßnahmen keine Angaben machen.
Der 46jährige war am Freitag vom Koblenzer Landgericht freigesprochen worden. Trotz der festgestellten verminderten Schuldfähigkeit lehnten die Richter zudem den Antrag der Koblenzer Generalstaatsanwaltschaft ab, den 46jährigen in einer psychiatrischen Klinik unterzubringen, berichtet die Rhein-Zeitung.
Dem Gericht zufolge gehe von dem Angeklagten keine Gefahr eines Anschlags aus, wenn auch nicht mit „absoluter Sicherheit“. Der Staat könne niemanden wegsperren, nur weil er nerve oder „Ärger“ mache.
Der Syrer lebt seit 2016 in Deutschland
In seinen Mails, die er im Januar 2025 verschickt hatte, drohte der Syrer, er werde Deutsche töten, sollte das Grundgesetz nicht abgeschafft und der Islam als einzige Wahrheit im Land akzeptiert werden. Auch hatte er den mutmaßlichen Attentäter vom Magdeburger Weihnachtsmarkt, Taleb A., als „Helden“ gelobt.
Für den 46jährigen seien Deutsche „Tiere“, weil sie Alkohol tränken und Schweinefleisch essen würden. Auch forderte er, Homo- und Transsexuelle lebendig zu verbrennen.
2016 hatte er erstmals Asyl in Deutschland beantragt. Während des Prozesses bat er um Entschuldigung für seine Drohbotschaften und gab an, seit Jahren habe ihm eine Stimme im Kopf gesagt, er könne die Welt durch E-Mails ändern. Zugleich soll er seiner psychiatrischen Gutachterin Monate zuvor mitgeteilt haben, daß er nicht psychisch krank sei, sondern gefährlich wirken wollte. Auch habe er ihr gegenüber betont, Deutsche umbringen zu wollen. (kuk)