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700 Schilder betroffen: „Kulturelle Hintergründe“: Köln benennt Spielplätze um

700 Schilder betroffen: „Kulturelle Hintergründe“: Köln benennt Spielplätze um

700 Schilder betroffen: „Kulturelle Hintergründe“: Köln benennt Spielplätze um

Ein Noch-Kinderspielplatz in Köln: Der Stadtverwaltung zufolge soll die Umbenennung keine planungsrechtliche Bedeutung haben. (Themenbild)
Ein Noch-Kinderspielplatz in Köln: Der Stadtverwaltung zufolge soll die Umbenennung keine planungsrechtliche Bedeutung haben. (Themenbild)
Ein Noch-Kinderspielplatz in Köln: Der Stadtverwaltung zufolge soll die Umbenennung keine planungsrechtliche Bedeutung haben. Foto: picture alliance / dpa | Oliver Berg
700 Schilder betroffen
 

„Kulturelle Hintergründe“: Köln benennt Spielplätze um

Neue Schilder, neue Namen, neuer Kulturkampf: Künftig sollen die Spielplätze in Köln „Spiel- und Aktionsflächen“ heißen. Selbst die SPD hält die Idee für absurd.
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KÖLN. Die Stadtverwaltung von Köln hat beschlossen, das Wort „Spielplatz“ ab Herbst mit einem neuen Begriff zu ersetzen und die entsprechenden rund 700 Schilder auszutauschen. Stattdessen sollen Spielplätze nun „Spiel- und Aktionsflächen“ heißen, heißt es in einer Mitteilung an den Jugendhilfeausschuß, die dem Kölner Stadt-Anzeiger vorliegt. Demnach habe man auf den Begriff „Spielplatz“ verzichtet, weil der als zu stark eingrenzend verstanden werden könne.

Die neue Bezeichnung sei der Mitteilung zufolge treffender, weil man damit signalisiere, daß die Anlagen „verschiedenen Alters- und Zielgruppen“ zur Verfügung stünden. Insbesondere müsse dem „erweiterten Inklusionsgedanken, der die Diversität der Nutzer*innen (sic!) in Rahmen ihres Alters, ihrer kulturellen Hintergründe und möglicher Behinderungen berücksichtigt, Rechnung getragen werden“. Bei der Neugestaltung der Schilder habe man bewußt eine Darstellungsform gewählt, die „kaum Rückschlüsse auf das Alter der Personen, aber vor allem auch auf kulturellen Hintergrund und Nationalität oder eventuelle Beeinträchtigungen“ zulasse.

Kritik an der Kölner Entscheidung kommt von der SPD

Zugleich hätten die neuen Schilder lediglich „Informationscharakter“ und keine planungsrechtliche Bedeutung. Auf das Wort „Spielen“ zu verzichten, gehe nicht, da das Ordnungsamt sonst nicht bei einer anderweitigen Nutzung der Anlagen einschreiten könne. Damit dürften die Kinder auf den neuen „Spiel- und Aktionsflächen“ weiterhin rechtskonform Lärm machen.

Kritik kam vom SPD-Fraktionschef im Landtag Nordrhein-Westfalen, Jochen Ott. „Angesichts vieler Kölner Spielplätze, die wirklich in einem sauschlechten Zustand sind – ungepflegt, Spielgeräte abgebaut, keinerlei Sonnenschutz, zu viel Beton – frage ich mich ernsthaft, ob der Name auf dem Schild wirklich das größte Problem ist, das wir haben“, sagte der Politiker der Bild-Zeitung. (kuk)

Ein Noch-Kinderspielplatz in Köln: Der Stadtverwaltung zufolge soll die Umbenennung keine planungsrechtliche Bedeutung haben. Foto: picture alliance / dpa | Oliver Berg
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