RIESA. Die AfD hat Parteichefin Alice Weidel zur Kanzlerkandidatin für die Bundestagswahl nominiert. „Danke an die vielen Polizeikräfte, die diese Veranstaltung vor den rotlackierten Nazis sichern, die heute mein Auto aus einem linken gewaltbereiten Mob befreien mußten. Vielen Dank, daß Sie für uns da sind“, rief Weidel den Delegierten des Parteitags am Sonnabend im sächsischen Riesa entgegen.
Die Politikerin war bei der Anreise von Demonstranten angegangen worden, wie sie der JF bestätigte. Bei dem anschließend mit einer Verspätung von über zwei Stunden begonnenen Parteitag wurde sie einstimmig zur Kanzlerkandidatin gekürt. Auch beim US-Milliardär Elon Musk bedankte sich die 45jährige unterdessen. Dieser übertrage den Parteitag live auf seiner Internetplattform X. „Jeder soll sehen können, wofür wir einstehen. Freedom of Speech – jeder soll frei seine Meinung äußern dürfen“, forderte Weidel.
„Wir wollen die Freiheit!“
Auch 2025 habe wieder mit „bürgerkriegsähnlichen Zuständen“ in Deutschlands Innenstädten angefangen. „Ich will mich daran nicht gewöhnen“, unterstrich sie bei ihrer Parteitagsrede. Darum brauche es die AfD, die im Falle einer Regierungsbeteiligung die Grenzen für illegale Einwanderer schließen, den Zugang zum deutschen Pass erschweren, das Verbot des Verbrenners kassieren und die sogenannten Gender Studies von deutschen Universitäten verbannen werde.
„Wir wollen die Freiheit!“, ließ Weidel ihre politischen Forderungen Revue passieren. Die Parteitagsdelegierten bedachten ihre Rede anschließend – blaue Herzen und Deutschlandwimpel schwenkend – Minuten lang mit begeisterten Applaus.
Weidel macht CDU als Hauptgegner der AfD aus
Als Hauptgegner des Wahlkampfs machte Weidel unterdessen die Union aus. „Merz und Söder schreiben aus unserem Wahlprogramm ab und danach wollen sie dieses wunderbare blaue Programm mit Saskia Esken und Claudia Roth umsetzten – das ist Comedy pur“, mokierte sie sich über die politische Konkurrenz, die sie als „Betrügerpartei“ schmähte. Und mahnte: „Wählen Sie das Original!“
Unterdessen hat die Polizei außerhalb des Parteitagsgeländes damit angefangen, einzelne Sitzblockaden im Riesaer Stadtgebiet zu räumen. In den frühen Morgenstunden waren fast alle Zugänge zur sächsischen Kleinstadt entweder von Beamten gesperrt oder von Demonstranten blockiert. Während die Behörden bisher von „mehreren tausend Menschen“ aufseiten der Blockade sprechen, gibt das linksextreme Netzwerk „Widersetzen“ 10.000 Teilnehmer an. (fw)