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Verteidigung gegen Rußland: „Wall Street Journal“: Selenskyj autorisierte Nord-Stream-Anschlag

Verteidigung gegen Rußland: „Wall Street Journal“: Selenskyj autorisierte Nord-Stream-Anschlag

Verteidigung gegen Rußland: „Wall Street Journal“: Selenskyj autorisierte Nord-Stream-Anschlag

Der Anschlag auf die Nord-Stream-Pipelines erschütterte Deutschland. Die Spur der Ermittler führt in die Ukraine. Nun berichtet das amerikanische Wall Street Journal: Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj wußte Bescheid und gab das O.K. Wolodymyr Selenskyj (Präsident der Ukraine) hält eine Rede bei einer Sondersitzung im Deutschen Bundestag, Berlin, 11.06.2024 Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, hält eine Rede im Deutschen Bundestag: Er soll vom Anschlag auf die Nord-Stream-Pipelines gewußt haben Foto: picture alliance / PIC ONE | Christian Ender
Der Anschlag auf die Nord-Stream-Pipelines erschütterte Deutschland. Die Spur der Ermittler führt in die Ukraine. Nun berichtet das amerikanische Wall Street Journal: Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj wußte Bescheid und gab das O.K. Wolodymyr Selenskyj (Präsident der Ukraine) hält eine Rede bei einer Sondersitzung im Deutschen Bundestag, Berlin, 11.06.2024 Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, hält eine Rede im Deutschen Bundestag: Er soll vom Anschlag auf die Nord-Stream-Pipelines gewußt haben Foto: picture alliance / PIC ONE | Christian Ender
Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, hält eine Rede im Deutschen Bundestag: Er soll vom Anschlag auf die Nord-Stream-Pipelines gewußt haben Foto: picture alliance / PIC ONE | Christian Ender
Verteidigung gegen Rußland
 

„Wall Street Journal“: Selenskyj autorisierte Nord-Stream-Anschlag

Der Anschlag auf die Nord-Stream-Pipelines erschütterte Deutschland. Die Spur der Ermittler führt in die Ukraine. Nun berichtet das amerikanische „Wall Street Journal“: Ukraine-Präsident Selenskyj wußte Bescheid und gab das O.K.
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Am 26. September 2022 explodieren die zwei Nord-Stream-Pipelines, die Deutschland direkt mit Rußland verbinden. Einer der größten Sabotageakte seit Ende des Kalten Krieges. Wer dahintersteckt, war bisher Streitobjekt. Kiew oder Washington oder doch Moskau?

Nun berichtet das amerikanische Wall Street Journal, daß die Operation vom ukrainischen Militärgeheimdienst geplant, vorbereitet und ausgeführt worden sei. Präsident Wolodymyr Selenskyj soll nicht nur davon gewußt haben, sondern auch grünes Licht gegeben haben.

Selenskyj soll vom Anschlag gewußt haben

Dafür sprach die Zeitung mit vier hochrangigen ukrainischen Verteidigungs- und Sicherheitsbeamten, die entweder direkt involviert waren oder von dem Vorhaben wußten. Alle bleiben anonym. Alle sollen Nord-Stream als valides Ziel im Abwehrkampf gegen Rußland bezeichnet haben. Teile des Berichtes wurden auch von der beinahe zweijährigen deutschen Untersuchung des Anschlags bestätigt. Bereits im November 2022 verdichteten sich die Hinweise, daß Ukrainer hinter dem Sabotageakt stecken. Am Mittwoch erwirkte der Generalbundesanwalt einen ersten Haftbefehl gegen einen Ukrainer. Der Tauchlehrer Wolodymyr Z. diente in der Vergangenheit beim ukrainischen Militär, lebte in Polen und ist aktuell untergetaucht. Was die deutschen Ermittler bisher entweder nicht wußten oder preisgaben, ist, daß auch Präsident Selenskyj involviert sein könnte.

Laut dem Blatt soll der zuständige, nicht genannte General Top-Offiziere für Sondereinsätze mit Erfahrung in der Organisation von hochriskanten, geheimen Missionen zusammengezogen haben. Zunächst sei die Operation von Selenskyj autorisiert worden. Später habe er sein Einverständnis jedoch zurückgezogen, als das amerikanische CIA von dem Plan Wind bekam und Kiew aufforderte, „den Stecker zu ziehen“, wie das Wall Street Journal schreibt.

Nord-Stream-Sprengung sei nicht mehr abzuwenden

Doch der Stecker konnte nicht mehr gezogen werden. Der damalige militärische Oberbefehlshaber, Walerij Saluschnyj, soll die Anweisung mit einem Schulterzucken von sich gewiesen haben. Dies bestätigten laut dem Blatt drei anwesende Ukrainer. Denn die Saboteure seien bereits unterwegs, daher „incommunicado“ und nicht mehr zurückzurufen. „Ihm (Selenskyj Anm. d. Red.) wurde gesagt, es sei wie bei einem Torpedo – wenn man ihn einmal auf den Feind abgefeuert hat, kann man ihn nicht mehr zurückziehen, er läuft einfach weiter, bis er ‘bumm’  macht“, soll ein hochrangiger Offizier, der mit dem Gespräch vertraut war, dem Wall Street Journal gesagt haben.

Der Verantwortliche Saluschnyj ist mittlerweile nicht mehr militärischer Oberbefehlshaber. Stattdessen vertritt er die Interessen der Ukraine als Botschafter im Vereinigten Königreich. Somit genießt er Immunität vor Strafverfolgung. Auf Anfrage der Zeitung zu der Operation soll er abweisend reagiert haben. Er wüßte nichts von einem solchen Plan und jede gegenseitige Behauptung sei „bloße Provokation“. Die ukrainische Armee habe laut Saluschnyj keine Genehmigung, solche Operationen im Ausland vorzunehmen.

Polen soll deutsche Ermittlungen blockiert haben

Das Wall Street Journal berichtet auch über die Ermittlungen der deutschen Behörden. Insbesondere die Blockadehaltung polnischer Partner in der Aufklärung des Anschlages. Erstens solle der Hafen, an dem die Saboteure haltmachten, die Herausgabe von Videoüberwachungsmaterial verweigert haben. Weiter soll Polen die Auslieferung eines ukrainischen Tatverdächtigen blockiert haben, der mittlerweile in die Ukraine flüchten konnte. Letztere liefert ihre eigenen Staatsbürger nicht aus.

Ein hochrangiger deutscher Beamter, der mit den Ermittlungen vertraut ist, habe dem Blatt gesagt: „Ein Angriff dieses Ausmaßes ist ein ausreichender Grund, um die kollektive Verteidigungsklausel der Nato auszulösen, aber unsere kritische Infrastruktur wurde von einem Land in die Luft gesprengt, das wir mit massiven Waffenlieferungen und Milliarden an Bargeld unterstützen.“

Mit der Sprengung der Nord-Stream-Pipelines kann Gas nur noch durch die Rohre durch die Ukraine nach Westeuropa geliefert werden. Eine wichtige Einnahmequelle für das Transitland.

Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, hält eine Rede im Deutschen Bundestag: Er soll vom Anschlag auf die Nord-Stream-Pipelines gewußt haben Foto: picture alliance / PIC ONE | Christian Ender
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