BERLIN. Der Protest gegen die Steuererhöhungen für die Landwirte reißt nicht ab. In einer Sternfahrt von Süden, Osten und Westen kommen heute zahlreiche Bauern nach Berlin. Sie begeben sich ab 11 Uhr zunächst zu den Parteizentralen von SPD, Grünen und FDP, um dort ihrem Unmut kundzutun. Sie halten dort Kundgebungen ab.
Auch in anderen Bundesländern kehrt der Bauernaufstand zurück. In Rostock gibt es aktuell ebenfalls eine Traktor-Sternfahrt. Und in Niedersachsen organisieren die Landwirte einen „Brückentag“, bei dem sie auf Überführungen protestieren.
Am Mittag vereinigen sich in der Hauptstadt die Fahrzeuge unter dem Motto „Zu viel ist zu viel!“ zu einem gemeinsamen Zug ins Regierungsviertel. Sie fordern, daß die geplanten Steuererhöhungen für Agrardiesel nicht beschlossen werden. In der kommenden Woche soll der Bundestag darüber abstimmen. Bisher haben die Regierungsparteien erklärt, an dem Vorhaben festzuhalten.
Mit Traktoren Forderungen durchsetzen
Diesmal sind es vor allem Bauern aus dem Berliner Umland, die den Traktor-Korso in der Hauptstadt organisieren. Der Brandenburgische Bauernverband hat dazu aufgerufen und rechnet mit bis zu 150 Treckern, die die Parteizentralen und die Gegend um Friedrich- und Wilhelmstraße in Berlin-Mitte blockieren werden.
„Auf Bundesebene müssen wir zurück auf Anfang, das heißt zurück zum Status Quo vor der Agrardieseldebatte“, sagte der Präsident des Landesbauernverbandes, Henrik Wendorff. „Die bisherigen agrarpolitischen Versäumnisse sind anzupacken, bevor man über die Zukunft des Agrardiesels redet.“ Man erwarte endlich ein „konkretes Gesprächsangebot“ der Regierung. (fh)