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Nach Shitstorm: Sommermärchen als Rechtsruck? Bundeszentrale löscht Video

Nach Shitstorm: Sommermärchen als Rechtsruck? Bundeszentrale löscht Video

Nach Shitstorm: Sommermärchen als Rechtsruck? Bundeszentrale löscht Video

Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) hat in einem Video behauptet, die WM und das Sommermärchen 2006 seien schuld am sogenannten Rechtsruck in Deutschland. In den sozialen Medien gab es für den Clip einen Shitstorm.
Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) hat in einem Video behauptet, die WM und das Sommermärchen 2006 seien schuld am sogenannten Rechtsruck in Deutschland. In den sozialen Medien gab es für den Clip einen Shitstorm.
Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) hat mit einem Video zur WM 2006 für Wirbel gesorgt Foto: Screenshot / Quelle: Instagram: bpb_de
Nach Shitstorm
 

Sommermärchen als Rechtsruck? Bundeszentrale löscht Video

In einem Video schlägt die Bundeszentrale für politische Bildung eine Brücke von der WM 2006 zur Pegida-Bewegung und der „Radikalisierung“ der Rechten in Deutschland. In den sozialen Medien stößt der Clip auf breite Ablehnung. Inzwischen wurde das Video gelöscht.
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BERLIN. Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) hat ein Video gelöscht, das in den sozialen Netzwerken für scharfe Kritik gesorgt hatte. Als Begründung nannte die dem Bundesinnenministerium unterstellte Behörde, der Beitrag entspreche nicht den eigenen Qualitätsansprüchen. Auch die anderen Videos aus der Themenreihe seien entfernt worden und sollen nun einer Qualitätsüberprüfung unterzogen werden.

 

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Ein Beitrag geteilt von bpb (@bpb_de)

Die bpb behauptete in dem Clip, die WM 2006 sei schuld am Rechtsruck in Deutschland. „Steile These, aber da könnte schon was dran sein“, begann die Moderatorin den rund einminütigen Beitrag, den zahlreiche Nutzer auf der Plattform X geteilt hatten, wo er auch nach wie vor verfügbar ist. Die bpb hatte das Video auf Instagram hochgeladen.

Deutschland sei vor der WM 2006 „vor allem für zwei angefangene Weltkriege und vielleicht noch den Mauerfall“ in der Welt bekannt gewesen. Beim Turnier hätten die Deutschen „wieder Flagge zeigen können, ohne daß es irgendwie nationalistisch wirkte“, fuhr die junge Frau fort. „Weil es halt nur Fußball war.“

Bundeszentrale verbindet Sommermärchen mit Pegida

Damals habe es plötzlich alle möglichen Fanartikel in Schwarz-Rot-Gold gegeben und die Fans hätten sich gemeinsam in Deutschlandfarben zum Public Viewing getroffen. Von diesem „Party-Patriotismus“ schlug die Moderatorin die Brücke zur Pegida-Bewegung zehn Jahre später, die der Anfang der Radikalisierung der Rechten in Deutschland gewesen sei.

Bei Pegida seien Menschen durch Dresden gelaufen, ebenfalls mit Deutschlandfahnen. Sie zitierte den Politikwissenschaftler Clemens Heni: „Ohne die WM 2006 wäre das so nicht möglich gewesen.“

Kritik kommt sogar aus den Reihen der bpb

Sowohl auf Instagram als auch auf X äußerten zahlreiche Nutzer scharfe Kritik. „Die WM 2006 schuld am Aufstieg von Pegida, AfD und Co. ist so ungefähr der dümmste Take den ich in diesem Jahr überhaupt gehört habe“, hieß es in einem Kommentar. Ein anderer Nutzer spottete: „Ich kann mich noch ganz genau daran erinnern, wie mich das Traumtor von Philipp Lahm im Eröffnungsspiel gegen Costa Rica radikalisiert hat!“

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann, Mitglied im Kuratorium der Bundeszentrale, wurde ebenfalls deutlich. „Geht es noch, bpb?“, schrieb er auf X. „In jeder Kuratoriumssitzung reden wir über Ausgewogenheit und den ‚Beutelsbacher Konsens‘. Und dann wird eines der großartigsten deutschen Sportereignisse der letzten 20 Jahre an den rechten Rand geschoben!? Das ist ein Schlag in das Gesicht aller Fußballfans und ein Konjunkturprogramm für Rechtspopulisten!“ Das Kuratorium hat die Aufgabe, die Arbeit der bpb zu kontrollieren und politische Einseitigkeit zu verhindern. (dh)

Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) hat mit einem Video zur WM 2006 für Wirbel gesorgt Foto: Screenshot / Quelle: Instagram: bpb_de
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