BERLIN. Die Bundeswehr plant, insgesamt 825 Millionen Euro für neue Ausgehuniformen auszugeben. Am Donnerstag ist beim Haushaltsausschuß ein entsprechender Antrag eingegangen, wie die Bild berichtet. Knapp 306 Millionen Euro stehen den Streitkräften vertraglich ohnehin zu, das Bundesverteidigungsministerium benötigt weitere 519 Millionen Euro.

Dieses Geld soll der Haushaltsausschuß nach Willen des Ministeriums in der nächsten Sitzung absegnen. Die Bundeswehr verfügt derzeit über weniger als 200.000 Soldaten. Sollten die neuen Uniformen bewilligt werden, würden sie pro Militärangehörigem etwa 4.000 Euro kosten.

CDU-Haushaltsexperte Ingo Gädechens warf der Bundesregierung eine „absurde Prioritätensetzung“ vor. Die Uniformen würden das deutsche Militär „kein Stück kriegstüchtiger machen“. Stattdessen werfe die „unfaßbar große Summe“ viele Fragen auf.

Bundeswehr hat Geldsorgen

Tatsächlich leidet die Bundeswehr unter Geldmangel. Anfang November bat Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) die Ampel-Regierung, sich hinsichtlich der Finanzierung der Wehrfähigkeit der Armee zu einigen. Sie brauche im Jahr 2025 etwa 58 Milliarden Euro. „Nach jetzigem Stand werden uns rund 52 Milliarden zugesprochen. Damit fehlen uns fast sechs Milliarden Euro im nächsten Jahr“, sagte Pistorius der dpa.

Bei der Ausgehuniform handelt es sich um eine Militäruniform, die bei Trauerfeiern, Gelöbnissen, Hochzeiten und insbesondere in der Öffentlichkeit bei anderen repräsentativen Anlässen getragen wird. Die Armee unterscheidet dabei zwischen dem sogenannten Großen Dienstanzug mit Koppeln und Kampfstiefeln und der „Dienstanzug Grundform“ mit Uniformjacke und Halbschuhen.

Das neue Design soll sich dabei nicht grundlegend vom alten unterscheiden. Bei Schnitt und Material soll es Anpassungen geben, um den Komfort zu verbessern. (lb)