BERLIN. Nach einem Anschlag auf die Berliner S-Bahn am vergangenen Freitag hat der Staatsschutz Ermittlungen aufgenommen. Derzeit geht die Polizei von einem politisch motivierten Anschlag aus, teilte ein Sprecher mit. Untersucht wird vor allem ein mögliches Selbstbezichtigungsschreiben auf der linksextremen Plattform „Kontrapolis“.
Die anonymen Autoren bezeichnen darin das Schienennetz des Mutterkonzerns der S-Bahn Berlin, der Deutschen Bahn, als „Teil der Nato-Militärinfrastruktur“, da dieses zur Truppenverschiebung diene. Werde die Bahn angegriffen, werde die „Infrastruktur des Krieges und der Rüstungsproduktion“ angegriffen. Zudem soll der Konzern von „kolonialen und umweltzerstörenden Projekten im Globalen Süden“ profitiert haben. Allerdings ist das Schreiben laut den Ermittlern kein „authentisches Selbstbezichtigungsschreiben“ wie bei anderen ähnlichen Taten.
Nicht nur die S-Bahn gilt als häufiges Angriffsziel
Die unbekannten Täter hatten den Anschlag am Freitagnachmittag verübt. Nach dem Anschlag kam es unter anderem am Berliner Hauptbahnhof zu zahlreichen Zugausfällen und Verspätungen. Erst ab Mittwochmorgen soll wieder der reguläre Fahrplan gelten.
Die Reparaturarbeiten bei der @SBahnBerlin nach dem Kabelbrand in Jungfernheide sind noch immer nicht abgeschlossen. Die Linien #S41 und #S42 fahren weiter nur im 10-Minutentakt. pic.twitter.com/fTYColGPuK
— Verkehrsinformationszentrale Berlin (VIZ Berlin) (@VIZ_Berlin) August 6, 2024
Im Großraum Berlin kommt es wiederholt zu Anschlägen auf die Infrastruktur durch Linksextremisten. Auch die Tesla-Fabrik im brandenburgischen Grünheide wurde bereits Ziel solcher Angriffe. Im März hatten Linksextremisten aus der „Vulkan-Gruppe“ das nahegelegene Stromnetz in Brand gesetzt. (kuk)