HALLE/SAALE. Ein Autofahrer in Halle hat den Grünen-Landtagsabgeordneten Sebastian Striegel nach dessen Angaben bei einer Blockade der „Letzten Generation“ angefahren. Der Politiker befand sich am Montag mit einem Fotografen der Organisation auf dem Gehweg, über den ein Verkehrsteilnehmer weiterfahren wollte.
Auch der von anderen Medien als „Journalist“ bezeichnete Mann soll vom Auto touchiert worden sein. Beide seien leicht verletzt worden, so Striegel gegenüber dem MDR. Er habe sich als „parlamentarischer Beobachter“ bei der Blockade aufgehalten, erklärte der Politiker.
Sechs Klima-Extremisten der „Letzten Generation“ hatten sich für vier Stunden auf die Fahrbahn der Paracelsusstraße in der sachsen-anhaltinischen Stadt gesetzt – vier davon waren festgeklebt. Erst dann konnte die Polizei die Aktion, die einen großen Stau auslöste, beenden.
Grünen-Politiker lieferte sich Wortgefecht mit Autofahrer
Als ein Autofahrer über den Bürgersteig an der Blockade vorbeifahren wollte, sei es zum Wortgefecht mit dem Abgeordneten gekommen, berichtete Striegel. Der Verkehrsteilnehmer sei zunächst ein- und dann wieder ausgestiegen. Laut MDR sagte der Mann bei der Auseinandersetzung, es gebe einen Notfall und er müsse dringend weiter.
Als er dann fahren wollte, traf er den Grünen-Abgeordneten, der sich vor das Auto stellte, offenbar mit der Stoßstange am Bein. Der 42jährige begab sich daraufhin in ein Krankenhaus. Gegenüber Journalisten klagte er über Schmerzen am Bein und Knie.
Der Welt sagte Striegel: „Mich entsetzt die aus dem Vorfall ersichtliche Verrohung einiger Menschen, die zur Gefahr für Leib und Leben von Demonstrierenden und Unbeteiligten wird.“
Der Autofahrer fuhr weiter und konnte trotz einer von der Polizei sofort eingeleiteten Fahndung bisher nicht festgenommen werden. (fh)