AUGSBURG. Die Deutsche Bischofskonferenz der katholischen Kirche hat Christen aufgefordert, sich gegen die AfD zu engagieren. Die Partei vertrete rechtsextreme Positionen, die nicht mit den Grundwerten der biblischen Lehre vereinbar seien, heißt es in einer Erklärung der Frühjahrs-Vollversammlung. Dafür beziehen die Bischöfe sich auf den Verfassungsschutz – eine weltliche Institution.
„Rechtsextreme Parteien und solche, die am Rande dieser Ideologie wuchern, können für Christinnen und Christen kein Ort ihrer politischen Betätigung sein und sind auch nicht wählbar“, beschlossen die Geistlichen am Donnerstag einstimmig. Dies bedeute nicht, daß AfD-Mitglieder kategorisch von der katholischen Kirche ausgeschlossen werden. Jedoch sei „die Verbreitung rechtsextremer Parolen mit einem haupt- oder ehrenamtlichen Dienst in der Kirche unvereinbar“. Darunter verstehen die Bischöfe insbesondere rassistische und antisemitische, aber auch sexistische und homophobe Äußerungen.
Bischofskonferenz: Es gibt kein deutsches Volk
Zudem verneinte die Bischofskonferenz „die Existenz von Völkern, die angeblich in ihrem ‘Wesen‘ und in den kulturellen Lebensgestalten scharf von den anderen Völkern abgegrenzt werden können“. Dabei handle es sich um eine Behauptung von Rechtsextremen, die die größte Bedrohung für Deutschland darstellten. Vielmehr verstoße diese „Konzentration auf das kulturell homogen gedachte eigene Volk“ gegen die katholische Soziallehre und das Grundgesetz.
„Die Sicht der Kirche ist eine andere: Politisch, religiös oder rassistisch Verfolgte und Kriegsflüchtlinge müssen in unserem Land auch weiterhin Aufnahme finden.“ Als Katholiken würden sie weiterhin universalistisch handeln und sich für eine internationale Solidarität einsetzen. „Leisten wir alle Widerstand, wenn Menschenwürde und Menschenrechte in Gefahr geraten! Engagieren wir uns gemeinsam aktiv für die freiheitliche Demokratie!“ (sv)