BAD OEYNHAUSEN. Die im Mordfall Philippos T. ermittelnde Staatsanwaltschaft hat ein wichtiges Detail korrigiert. Anders als bisher dargestellt, hat es zwischen der zehnköpfigen Migrantengruppe und dem Getöteten sowie seinem Begleiter vorher keinen „Streit“ gegeben.
Vielmehr sei der 20jährige nur durch Zufall zum Opfer der tödlichen Attacke geworden. „Wir gehen davon aus, daß der Beschuldigte ohne Anlaß und ohne eine vorausgegangene Auseinandersetzung auf sein Opfer eingetreten hat.“
Inzwischen hat eine Obduktion ergeben, daß das Opfer an einem Schädelbruch und starken Einblutungen im Gehirn starb. Der festgenommene Syrer Mwafak A. soll Sonntag früh im Kurpark Bad Oeynhausen auf Philippos eingeschlagen und eingetreten haben, bis dieser sich nicht mehr regte. Zwei Tage später starb der Sohn eines Griechen und einer Polin an den schwersten Kopfverletzungen.
Broder: „Politisch Verantwortliche hinter Gittern“
Derweil hat nach dem Tod eine Diskussion über die unter der CDU/CSU begonnene und nun von der Ampel fortgesetzte Zuwanderungspolitik begonnen. Der Publizist Henryk M. Broder beklagte, daß dies zehn Jahre lange verweigert wurde: „Bis dahin sind alle Leute, die auf diesen Mißstand aufmerksam gemacht haben, wie Thilo Sarrazin zum Beispiel, verleumdet und in die rechtsradikale Ecke gestellt worden“, sagte er Donnerstagabend bei Welt-TV.
Als sich die Moderatoren „bis zur nächsten Woche“ von Broder verabschiedeten, entgegnete dieser: „Vielleicht sitzt bis dahin einer der Verantwortlichen hinter Gittern. Und ich meine diesmal nicht die Täter, sondern eine aus der Politik-Ecke. Das würde mir große Freude bereiten.“ Ob er mit „eine“ Altkanzlerin Angela Merkel (CDU) meinte, blieb unklar.
AfD: Politik kostet immer mehr Menschenleben
Der innenpolitische Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion, Martin Hess, sprach von einem „staatlichen Totalversagen, das immer mehr Leben unschuldiger Bürger kostet“. Philippos T., so Hess, „wäre heute noch am Leben, wenn sowohl die Merkel- als auch die Scholz-Regierung entschlossen gehandelt und die Maßnahmen umgesetzt hätten, die die AfD seit 2015 fordert“.
Ganz anders sieht das die Linke. Deren flucht- und rechtspolitische Sprecherin im Bundestag, Clara Bünger, will nach der Attacke auf Philippos vor allem „Präventionsmaßnahmen“ verstärken, „um Kriminalität zu begegnen“. Als Beispiele nennt sie „Betreuungsangebote, Therapieplätze und Unterstützung für junge Erwachsene“ und „soziale Sicherheit“. Die Linken-Politikerin betonte: Schreckliche einzelne Taten dürften nicht dazu genutzt werden, um „ganze Gruppen unter Generalverdacht zu stellen“.
SPD will Mörder von Philippos nach Syrien abschieben
In den anderen Parteien wird Bad Oeynhausen diesmal nicht als „Einzelfall“ dargestellt. Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Dirk Wiese, erklärte, der Asylbewerber müsse „aus meiner Sicht nach Verbüßen seiner Strafe sofort abgeschoben werden“. „Daran, daß so etwas künftig auch für Syrer möglich wird, arbeiten wir gerade“, sagt Wiese der Welt.
FDP-Fraktionschef Christian Dürr forderte sogar: „Wir müssen in der Migrationspolitik grundsätzlich umsteuern.“ Doch offenbar meinte er nicht die Politik der offenen Grenzen, sondern vor allem die Ausweisungen. Dürr warf der Vorgängerregierung aus Union und SPD unter Angela Merkel (CDU) vor, diese sei „tatenlos geblieben“: „Abschiebungen nach Afghanistan und Syrien dürfen kein Tabu mehr sein.“
Die Grünen schweigen bisher zu dem erneuten Mord durch einen Migranten. (fh)