DRESDEN. Alle drei bisherigen Regierungsparteien haben Federn lassen müssen bei der Landtagswahl in Sachsen. Folge: Für die Koalition aus CDU (31,9 Prozent | – 0,2 Punkte), Grünen (5,1 Prozent | – 3,5 Punkte) und SPD (7,3 Prozent | – 0,4 Punkte) gibt es im Dresdner Landtag keine Mehrheit mehr. Sie kommt nur noch auf 57 Sitze. Nötig wären 61.
Dennoch bleiben Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) Optionen, um im Amt zu bleiben, ohne die „Brandmauer“ zur AfD (30,6 Prozent | + 3,1 Punkte) einzureißen. Allerdings müßte er dafür mit noch linkeren Koalitionspartnern zusammenarbeiten.
CDU-Option: SPD, Grüne plus Linke oder BSW
Entweder der 49jährige holt einen vierten Koalitionspartner mit ins Boot. Dies könnten nur die Linkspartei, die trotz Scheiterns an der Fünfprozenthürde (4,5 Prozent | – 5,9 Punkte) über zwei Direktmandate ins Parlament einzog, oder das BSW (11,8 Prozent) sein.
Ein Bündnis aus CDU, SPD, Grünen und Linken käme auf 63 Mandate und würde damit knapp eine Mehrheit erreichen. Mit dem BSW statt der umbenannten SED wären es in einem Vierbündnis sogar 72 Mandate.
Fliegen die Grünen aus der Sachsen-Regierung?
Oder aber die Union tauscht die Grünen durch die Linkspartei-Abspaltung aus. CDU, BSW und SPD kommen gemeinsam auf 66 Sitze.
Kretschmer hatte am Wahlabend immer wieder betont, auf keinen Fall eine Zusammenarbeit mit der AfD einzugehen. Gemeinsam verfügen die beiden Parteien über mehr als zwei Drittel der Mandate – 83 von 120. Die AfD dagegen zeigte sich für Gespräche über eine Regierungsbildung offen. (fh)