BERLIN. Die AfD-Abgeordnete Beatrix von Storch hat dem scheidenden Grünen-Bundestagsmitglied Tessa Ganserer vorgeworfen, „fortdauernd die Würde des Hauses“ verletzt zu haben. Ganserer zieht Frauenkleider an, hat sich nach eigenen Angaben aber keiner geschlechtsändernden Operation unterzogen.
Das Ausscheiden begründete das Grünenmitglied mit „menschenverachtendem Haß“ begründet, das ihm entgegengeschlagen sei. Darauf antwortete von Storch unter der Anrede „Lieber Herr Ganserer“, es sei „kein Haß, wenn man bei seinem Vornamen angesprochen wird und einen biologischen Mann als Mann bezeichnet“.
Lieber Herr #Ganserer, es ist kein Hass, wenn man bei seinem Vornamen angesprochen wird und einen biologischen Mann als Mann bezeichnet. Es gibt ein Recht darauf, privat zu leben wie man will. Es gibt aber keinen Anspruch als Volksvertreter darauf, nicht kritisiert zu werden.… pic.twitter.com/L1qsIPWj71
— Beatrix von Storch (@Beatrix_vStorch) October 2, 2024
Die AfD-Abgeordnete hatte von der stellvertretenden Bundestagspräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) im Juni ein Ordnungsgeld in Höhe von 1.000 Euro aufgebrummt bekommen, weil sie Ganserers im Personalausweis eingetragenen Vornamen „Markus“ als Zwischenruf verwendet hatte. Nicht erst seitdem gilt sie als größte Kritikerin von Ganserers Auftreten.
Nicht Ganserer sei das Opfer
„Es gibt ein Recht darauf, privat zu leben wie man will“, betonte von Storch auf X: „Es gibt aber keinen Anspruch als Volksvertreter darauf, nicht kritisiert zu werden. Kritik ist kein Haß. Meinungen sind kein Haß. Und das Aussprechen der unveränderlichen Realität ist kein Haß.“
Die 53jährige warf Ganserer (47) vor, den „Fetisch als Frausein zu zelebrieren“. Dies sei „eine Beleidigung für Frauen. Unter Bezug auf das von der Ampel verabschiedete Selbstbestimmungsgesetz formulierte sie: „Wer andere dazu zwingt, bei Androhung von 10.000 Euro Strafe zu lügen, ist offen totalitär.“
An Ganserer gewandt, schrieb von Storch abschließend: „Nicht Sie sind das Opfer. Das Opfer sind die Frauen, die ihre Schutzräume verlieren und die Jugendlichen, die mit Pubertätsblockern verstümmelt werden. Bei denen sollten Sie sich für Ihre Politik entschuldigen.“ (fh)