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Vorfall in Ingolstadt: Staatsanwaltschaft distanziert sich von Chrupalla-Arztbrief

Vorfall in Ingolstadt: Staatsanwaltschaft distanziert sich von Chrupalla-Arztbrief

Vorfall in Ingolstadt: Staatsanwaltschaft distanziert sich von Chrupalla-Arztbrief

Angriff auf Chrupalla: Fotos: Steven Hellmuth/JF Montage:JF
Angriff auf Chrupalla: Fotos: Steven Hellmuth/JF Montage:JF
Angriff auf Chrupalla? Der AfD-Chef wird von zwei Polizisten gestützt Fotos: Steven Hellmuth/JF Montage:JF
Vorfall in Ingolstadt
 

Staatsanwaltschaft distanziert sich von Chrupalla-Arztbrief

Am Tag, nachdem die JF über den Arztbrief zum Zustand Chrupallas nach dessen Zusammenbruch berichtet, distanziert sich die weisungsgebundene Staatsanwaltschaft nun von dem Dokument. Auch der Arzt korrigiert sich – nachdem er von der Polizei verhört wird.
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INGOLSTADT. Die Staatsanwaltschaft in Ingolstadt hat sich von dem Arztbrief distanziert, der bei AfD-Chef Tino Chrupalla eine „intramuskuläre Injektion“ diagnostiziert hatte. „Die in der Anamnese durch die Ärzte niedergelegte Schilderung, bei einer politischen Veranstaltung sei Herr Chrupalla ‚beim Selfies schießen in einer Menschenmenge mit einer Spritze in den rechten Oberarm gestochen worden‘, findet in den bislang vorliegenden Zeugenaussagen, darunter die Zeugenaussage von Herrn Chrupalla und seiner Personenschützer, keine Grundlage. Die Beibringung einer Spritze oder einen körperlichen Angriff haben diese Zeugen nicht wahrgenommen“, heißt es in einer Mitteilung der weisungsgebundenen Ermittlungsbehörde.

Allerdings beruhen Anamnesen grundsätzlich auf den Äußerungen des Patienten. Auch der behandelte Arzt distanzierte sich teilweise von den Angaben des Arztbriefes – nachdem er von der Polizei verhört wurde. Im Abschlußbericht des Arztes, der der JUNGEN FREIHEIT vorliegt, ist ausdrücklich von einem „Nadelstich“ und auch „intramuskulären Injektion“ und an anderer Stelle von einer „Injektion mit unklarer Substanz“ die Rede. Dabei soll es sich laut anonym bleibenden Ermittlern um eine Beschreibung des Verletzungsbilds auf Grundlage von Chrupallas Angaben handeln und nicht um eine tatsächliche Feststellung eines erfolgten Nadelstichs. Im Arztbrief steht dies eindeutig als „Diagnose“ vermerkt.

Nachdem die Polizei ihn verhört, distanziert sich der Arzt

Blutproben hätten vorerst keine Vergiftung feststellen können. Allerdings hatte die Polizei tatsächlich zwei Pinnadeln in unmittelbarer Nähe des Ortes gefunden, an dem der AfD-Politiker zusammengebrochen war. Fotos zeigen auch, wie zwei Beamte der Bereitschaftspolizei unmittelbar nach dem Vorfall etwas kleines sicherstellen.

Polizisten sichern Beweismittel nach dem Zusammenbruch von AfD-Chef Tino Chrupalla
Polizisten sichern Beweismittel nach dem Zusammenbruch von AfD-Chef Tino Chrupalla Foto: Privat

Nach JF-Informationen hatte der AfD-Vorsitzende am Freitag einen Termin bei einem Pathologen, der eine Gewebeprobe um die Einstichstelle entnimmt. Bisher waren bei den toxikologischen Untersuchungen – auch bei der vom BKA veranlaßten – nur das Blut und der Urin analysiert worden. Die Gewebeprobe soll Klarheit über die Substanz bringen, die Chrupalla verabreicht wurde.

Chrupalla war am vergangenen Mittwoch am Rande einer Wahlkampfveranstaltung in Ingolstadt plötzlich zusammengebrochen, nachdem er Selfies geschossen hatte. Er wurde mit Blaulicht in ein Krankenhaus gebracht. (ho)

Angriff auf Chrupalla? Der AfD-Chef wird von zwei Polizisten gestützt Fotos: Steven Hellmuth/JF Montage:JF
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