MAINZ. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die niedrigsten Zufriedenheitswerte seit Beginn seiner Amtszeit im Dezember 2021. Beim ZDF-Politbarometer fiel Scholz auf der Skala von +5 bis -5 auf einen Wert von minus 0,4. Somit verschlechterte sich sein Ansehen im Vergleich zur vergangenen Befragung um 0,3 Punkte.
Die Forschungsgruppe Wahlen befragte 1.242 Wahlberechtigte telefonisch. Die Politiker werden nach ihrer Sympathie und Leistung beurteilt. Auf Platz eins liegt weiterhin Verteidigungsminister Boris Pistorius mit einem Wert von 1,8. Mit lediglich 0,1 bewerteten die Befragten den bayerischen Ministerpräsidenten Söder auf Platz zwei. Platz zehn nimmt AfD-Chefin Alice Weidel mit minus 2,6 ein.
Zuem schätzten die Befragten die Arbeit der Bundesregierung ebenfalls als schlecht ein. Während 60 Prozent ein negatives Bild von ihr haben, bewerten nur 35 Prozent ihre Arbeit als positiv.
Mehrheit für Schuldenbremse
Die Mehrheit sprach sich zudem gegen die Lockerung der Schuldenbremse aus. Auf die Frage „Soll die Schuldenbremse gelockert werden?“ antworteten 61 Prozent mit „nein“. Während Anhänger von SPD, Grünen und Linkspartei die Schuldenbremse mehrheitlich entschärfen wollen, sind Wähler von CDU/CSU, AfD und FDP mehrheitlich dagegen.
Wäre am kommenden Sonntag Bundestagswahl, würden 31 Prozent der Befragten ihr Kreuz bei den Unionsparteien machen. Auf den zweiten Platz mit 22 Prozent käme die AfD – ihr bisher bester Wert beim Politbarometer. Die Kanzlerpartei SPD und die Grünen würden jeweils 15 Prozent der Wählerstimmen erhalten. Die FDP müßte mit fünf Prozent um den Wiedereinzug in den Bundestag bangen. Die Linkspartei wäre mit vier Prozent draußen.
Demnach hätte die Ampel-Koalition keine Mehrheit. CDU und CSU könnten sich zwischen AfD, SPD und Grünen zur Bildung einer mehrheitsfähigen Regierung entscheiden. Wobei ein Bündnis mit der AfD weiterhin als ausgeschlossen wird. (sv)