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Insa-Umfrage: Fast Dreiviertel der Thüringer lehnen neue Asylunterkünfte ab

Insa-Umfrage: Fast Dreiviertel der Thüringer lehnen neue Asylunterkünfte ab

Insa-Umfrage: Fast Dreiviertel der Thüringer lehnen neue Asylunterkünfte ab

Bodo Ramelow, Spitzenkandidat des Landesverbandes Thüringen der Partei Die Linke gibt eine Pressekonferenz über den Ausgang der Landtagswahl in Thüringen in der Bundespressekonferenz. Die Thüringer lehnen den Bau einer Asylunterkunft an ihrem Wohnort ab.
Bodo Ramelow, Spitzenkandidat des Landesverbandes Thüringen der Partei Die Linke gibt eine Pressekonferenz über den Ausgang der Landtagswahl in Thüringen in der Bundespressekonferenz. Die Thüringer lehnen den Bau einer Asylunterkunft an ihrem Wohnort ab.
Bodo Ramelow, Ministerpräsident von Thüringen bei einer Pressekonferenz: Seine Wähler lehnen weitere Asylunterkünfte ab Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Britta Pedersen
Insa-Umfrage
 

Fast Dreiviertel der Thüringer lehnen neue Asylunterkünfte ab

Eine überwältigende Mehrheit der Thüringer lehnt die Errichtung neuer Asylunterkünfte an ihrem Wohnort ab. Dieser Trend zieht sich durch fast alle Parteien. Mit einer Ausnahme.
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ERFURT. Fast Dreiviertel der Thüringer lehnt neue Aufnahmeeinrichtungen für Asylbewerber in ihrer Nähe ab. 71 Prozent bewerten dies als schlecht, wie aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa im Auftrag der AfD-Landtagsfraktion Thüringen hervorgeht.

Von den 1.000 Befragten sehen 19 Prozent die Errichtung neuer Unterkünfte als „eher schlecht“ und 52 Prozent als „sehr schlecht“. Lediglich 14 Prozent finden es hingegen gut. Weiteren acht Prozent ist es egal.

Vor allem Frauen lehnen Asylunterkünfte ab

Sowohl Männer als auch Frauen bewerteten die Schaffung von Asylunterkünften in ihrer Nähe mehrheitlich negativ. Frauen sehen dies jedoch etwas häufiger als schlecht an (74 Prozent im Vergleich zu 68 Prozent der Männer). Auf der anderen Seite finden Männer dies entsprechend häufiger positiv (18 Prozent im Vergleich zu neun Prozent der Frauen).

Frauen und Männer bewerten die Errichtung neuer Asylunterkünfte mehrheitlich negativ Grafik: Insa
Frauen und Männer bewerten die Errichtung neuer Asylunterkünfte mehrheitlich negativ Grafik: Insa

Ausschließlich bei Grünen-Wählern herrscht Uneinigkeit zu diesem Thema. 33 Prozent betrachten es positiv, 32 Prozent sehen es negativ. Alle anderen Wählergruppen lehnen die Schaffung neuer Asylunterkünfte an ihrem Wohnort absolut mehrheitlich ab. Die Ablehnung variiert dabei von 52 Prozent bei Wählern der Linkspartei bis zu 89 Prozent bei AfD-Anhänger.

Die Anhänger aller Parteien – mit Ausnahme der Grünen – sprechen sich gegen neue Asylunterkünfte aus Grafik: Insa
Die Anhänger aller Parteien – mit Ausnahme der Grünen – sprechen sich gegen neue Asylunterkünfte aus Grafik: Insa

AfD: Migrationspolitik hat keinen Rückhalt in der Bevölkerung

Der migrationspolitische Sprecher der AfD-Fraktion im Thüringer Landtag, Stefan Möller, sieht in den Ergebnissen eine Bestätigung der Politik seiner Partei. „Die hohen Ablehnungswerte zu Aufnahmeeinrichtungen für Asylbewerber legen offen, dass die ‘Willkommenskultur’ nur in den Köpfen regierender Politiker existiert.“ Möller vermutet, daß die Ablehnung „regierungspolitischer Wunschvorstellungen“ kein rein deutsches Phänomen sei. „Es stellt sich die Frage, wie lange noch demokratisch legitimiert an der erkennbaren großen Mehrheit vorbei regiert werden kann.“

Im September nächsten Jahres wird in Thüringen ein neuer Landtag gewählt. Eine aktuelle Umfrage von Insa sieht dabei die AfD mit 34 Prozent als stärkste Kraft. Grüne und FDP würden aktuell nicht den Wiedereinzug in den Landtag schaffen – beide Parteien stehen bei vier Prozent. Die CDU wäre mit 22 Prozent zweitstärkste Kraft, die Linkspartei kommt auf 20 Prozent und die Sozialdemokraten auf neun. (sv)

Grafik INSA-Sonntagsfrage für Thüringen.
INSA-Sonntagsfrage Thüringen Grafik: JF
Bodo Ramelow, Ministerpräsident von Thüringen bei einer Pressekonferenz: Seine Wähler lehnen weitere Asylunterkünfte ab Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Britta Pedersen
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