DÜSSELDORF. Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) hat von einer Masse an Straftaten im Zusammenhang mit dem von radikalen Klimaschützern besetzten Dorf Lützerath gesprochen. Rund 500 Vergehen habe die Polizei vor, während und nach der Räumung des Camps registriert.
Gewalt gegen die Polizei
Der sogenannte friedliche Protest in #Lützerath pic.twitter.com/C0rryeJO9F— Fairness im Rheinischen Braunkohlerevier (@FairnessB) January 15, 2023
So habe es im Vorfeld etwa Gewaltaufrufe gegen Beamte gegeben. Es seien Parolen wie „Cops töten“ oder „Zwischen Bullenhelm und Nasenbein passt immer noch ein Pflasterstein“ skandiert und entsprechende Graffitis gesprüht worden.
Bei der Räumung hätten „Störer“ gezielt nach den Waffen der Polizisten gegriffen. Auch nach Schußwaffen. „Teilweise ist es gelungen, eine der Sicherungen am Holster zu lösen. Ich will gar nicht ausschließen und ausmalen, was da hätte passieren können“, zeigte sich Reul fassungslos.
Reul: Polizistin konnte nur knapp von ihrem Pferd abspringen
An der Tagebaukante hätten Gegner der Räumung des Protest-Camps ein Polizeipferd mit Decken bewußt scheu gemacht, bis es mitsamt der Beamtin durchgegangen und auf die Tagebaukante zu galoppiert sei, kritisierte Reul. Die Polizistin sei es unter dem Gejohle der Demonstranten gerade noch so gelungen, abzuspringen und das Pferd zu stoppen. In fünf Fällen werde wiederum gegen Einsatzkräfte ermittelt.
Insgesamt 14 Menschen seien während des Einsatzes ins Krankenhaus abtransportiert worden. Fünf davon seien Beamte gewesen. Bei der schwersten Verletzung handle es sich um eine Gehirnerschütterung.
Erstmals Molotov Cocktail Wurf auf Polizei in Lützerath pic.twitter.com/WWVNlsJF2u
— Jan A. Karon (@jannibal_) January 11, 2023
Bereits am Sonntag hatte die Polizei Bilanz gezogen und von 70 verletzten Beamten gesprochen. Videos von der Räumung des Camps, die in den sozialen Medien kursieren, zeigen, wie sich die radikalen Klimaschützer gegen das Vorgehen der Einsatzkräfte wehrten und mit diesen aneinandergerieten. Die Demonstranten klagten hingegen über angebliche Polizeigewalt. (zit)