BERLIN. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat die Vergabe des Staatspreis des Bundeslandes an Altkanzlerin Angela Merkel (CDU) gerechtfertigt. „Das ist keine Heiligsprechung“, unterstrich der Landesvater am Dienstag dem Deutschlandfunk gegenüber.
Es handele sich bei dem Preis nicht um eine Verklärung der Kanzlerin. Allerdings sei es beispielsweise im Jahr 2015 richtig gewesen, zu vermeiden, daß an innereuropäischen Grenzen Gewalt angewendet wird. Der Preis sei eine Anerkennung von „Führung in enorm schwierigen Zeiten.“
CDU in NRW lobt Ehrung für Merkel
Auch die CDU-Fraktion im nordrhein-westfälischen Parlament zeigte Verständnis für die Ehrung. „Gerade bei Angela Merkel glaube ich, gibt es keinen Zweifel daran, daß sie in der CDU wertschätzt wird für das, was sie in ihren 16 Regierungsjahren für Deutschland geleistet hat“, äußerte sich der CDU-Fraktionschef im Düsseldorfer Landtag, Thorsten Schick. Sie habe sich 16 lang bis an die körperlichen Grenzen für die Interessen Deutschlands eingesetzt.
Vor dem Festakt im Botanischen Garten der Stadt Köln besuchten Ministerpräsident Wüst und die Altkanzlerin das bei der Hochwasserkatastrophe im Jahr 2021 verwüstete Bad Münstereifel.

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Grüne loben Preisvergabe, SPD sucht NRW-Bezug
Auch die NRW-Grünen befürworteten die Preisvergabe an Merkel. „Ich denke man muß auch sehen, daß Merkel als Vorbild für Mädchen und junge Frauen wirkt“, kommentierte die Fraktionschefin der Grünen im Düsseldorfer Landtag, Verena Schäffer, den Festakt.
Etwas überrascht sei sie allerdings trotzdem von der Nominierung gewesen. Schließlich werde der Preis üblicherweise an Jubilare mit besonderem NRW-Bezug verliehen. Auch SPD-Fraktionschef Thomas Kutschaty tat sich schwer, diesen zu entdecken. „So richtig viel ist mir da jetzt auch nicht eingefallen, bei allen Verdiensten, die sie sich um die Bundesrepublik erworben hat“, sagte der Sozialdemokrat im Gespräch mit dem Deutschlandfunk.
Ministerpräsident Wüst: Merkel erfüllt Vorbildfunktion
„In ihren 16 Jahren als Bundeskanzlerin hat Angela Merkel unser Land und ganze Generationen geprägt“, begründete der Landesvater Wüst zuvor den Preis für Merkel. Diese erhalte die Auszeichnung für „ihren unermüdlichen Einsatz zum Wohl des deutschen Volkes“ und ihre „herausragenden Verdienste um das Ansehen Deutschlands in der Welt“. Als erste Bundeskanzlerin erfülle Merkel auch eine Art Vorbildfunktion.

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Die CDU-Fraktion im NRW-Landtag schloß sich seinerzeit dieser Einschätzung. „Eine große Staatsfrau und herausragende Persönlichkeit, die ganze Generationen geprägt hat: Unsere Bundeskanzlerin a.D. erhält den Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen“, lobte die Fraktion die Politikerin in den sozialen Netzwerken. (fw)

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Zuletzt hatte Merkel das Großkreuz der Bundesrepublik Deutschland für ihren Einsatz für die deutsche Demokratie und den Friedenspreis der Unesco für ihre Flüchtlingspolitik im Jahr 2015 erhalten. (fw)