BERLIN. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der Angela Merkel (CDU) sein Amt verdankt, wird die Altkanzlerin mit der „Großkreuz in besonderer Ausführung des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“ ehren. Vor ihr haben diese höchstmögliche Auszeichnung, die die Bundesrepublik zu vergeben hat, nur die Bundeskanzler Konrad Adenauer und Helmut Kohl (beide CDU) erhalten.
Bei der Verleihung des Ordens – die Sonderstufe des Großkreuzes erhalten lediglich alle Bundespräsidenten automatisch bei Amtsantritt sowie wenige ausländische Staatschefs – werden am 17. April allerdings viele Politiker fehlen. Auf der Einladungsliste, die Merkel zusammengestellt hat, stehen laut Stern keine Mitglieder des aktuellen CDU-Vorstands. Auch die derzeitigen Führungen von CSU und FDP dürfen nicht zu dem Festakt kommen.
Merkel lädt auch Ex-SPD-Chef Müntefering ein
Eingeladen hat Merkel dagegen Fußball-Trainer Jürgen Klinsmann, Pfarrer Rainer Eppelmann, bei dessen DDR-Partei „Demokratischer Aufbruch“ sie einst als Pressesprecherin ihre politische Karriere begann, und Schauspieler Ulrich Matthes. Außerdem sollen ihre früheren Minister Thomas de Maizière, Ronald Pofalla, Peter Altmaier und Helge Braun (alle CDU) sowie ihr langjähriger Regierungssprecher Steffen Seibert teilnehmen. Auch der frühere SPD-Chef Franz Müntefering und Merkels enge Mitarbeiterinnen Beate Baumann sowie Eva Christiansen sind eingeladen.
Angela Merkel, die bereits das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland trägt, war von 2005 bis 2021 Bundeskanzlerin. Sie zeichnet verantwortlich für die Migrationskrise von 2015/16 und eine der längsten Corona-Grundrechtseinschränkungen Europas. Nach Einschätzung von Experten hinterließ die Altkanzlerin in Deutschland einen großen Reformstau in fast allen Bereichen. (fh)