BERLIN. Die Deutschen erleben Linksextremismus derzeit hautnah. Klima-Sektierer kleben sich an Straßen fest, um den Verkehr zu blockieren. In einigen Städten haben sie kürzlich Polizisten mit Steinen, Flaschen und Brandsätzen beworfen, um gegen das Urteil ihrer Gesinnungsgenossin Lina E. zu protestieren.
Bisher hat die Politik linke Gewalt als Folklore der Szene verharmlost. In den Köpfen setzte sich fest, was die frühere Familienministerin des Kabinetts Merkel und heutige Ministerpräsidentin Mecklenburg-Vorpommerns, Manuela Schwesig (SPD), 2014 verkündete: „Linksextremismus ist ein aufgebauschtes Problem.“ Sie hatte alle Programme gegen linke Gewalt ersatzlos gestrichen.
Mehrheit hält Linksextremismus für gefährlich
Doch nun sagt eine Mehrheit von 59 Prozent, vom Linksextremismus gehe in Deutschland aktuell eine reelle Gefahr aus. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur.
Demnach sehen 32 Prozent der Deutschen eine eher hohe Gefahr. 27 Prozent der Befragten sind überzeugt, daß vom linken Extremismus sogar eine sehr hohe Gefahr ausgeht.
30 Prozent sehen keine Gefahr
Eine lediglich geringe Gefahr wollen 26 Prozent der Befragten erkennen. Und vier Prozent sagen, Linksextremismus sei gar nicht gefährlich.
Die Frage lautete: „Für wie hoch, wenn überhaupt, halten Sie allgemein die Gefahr, die von Linksextremisten aktuell ausgeht?“ Elf Prozent der Deutschen hatten dazu keine Meinung. (fh)