BERLIN. Der stellvertretende FDP-Vorsitzende, Wolfgang Kubicki, hat das Regierungsbündnis mit SPD und Grünen als „erfolgreiche Koalition ohne gute Alternative“ bewertet. Auch wenn es mit den Grünen nicht immer leicht sei, sagte er dem Tagesspiegel.
Eine Zusammenarbeit mit der CDU schließe er derzeit klar aus. „Ich kenne niemanden in der FDP, der sich aktuell Schwarz-Gelb zurückwünscht.“ Die Grünen seien vielleicht „anstrengend“, die Union dafür „hinterhältig und unzuverlässig“. Auch ähnliche Ansichten beim Thema Wirtschaft könnten das nicht wettmachen.
„Die Vorstellung, der Union nach 16jähriger Untätigkeit wieder das Ruder zu überlassen, jagt mir einen kalten Schauer über den Rücken“, stellte Kubicki klar. „Wollen wir wirklich Friedrich Merz oder gar Markus Söder in Verantwortung sehen, der morgens Bäume umarmt, um sie nachmittags zu fällen?“
Kubicki: Habe ein ganz neues „Kevin-Kühnert-Gefühl“
Eine „neue emotionale Annäherung“ sehe er hingegen zwischen SPD und FDP. „Als ich am Freitag aus dem Plenarsaal kam, hat mich Kevin Kühnert mit einer Herzlichkeit begrüßt“, freute sich Kubicki. „Ich habe ein ganz neues Kevin-Kühnert-Gefühl.“
Mit den Sozialdemokraten Kompromisse auszuhandeln, sei zwar schwer. Aber wenn etwas vereinbar sei, bleibe es auch dabei. „Da wird nicht im Nachhinein nochmal an den Formulierungen gerüttelt, wie es bei Grünen und vor allem der Union häufig der Fall ist.“ (zit)