BERLIN. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat die Energiepolitik der Regierungskoalition als „Planwirtschaft“ bezeichnet. Die Art, wie die Ampelkoalition die Energiewende umsetze, gehe „an den Realitäten vorbei“, sagte er in der Talkshow „Maybritt Illner“. Grünen-Chefin Ricarda Lang hielt er vor, die Bürger machten nicht mehr mit. „Die Leute drehen durch, sie machen zu.“
„Ich habe das erlebt, 40 Jahre lang, wie Planwirtschaft funktioniert“, betonte der gebürtige Görlitzer und schlug dabei mehrfach auf den Tisch. „Es wird nicht funktionieren.“ Sollten die Grünen ihre Politik weiter verfolgen, drohe Deutschland die „Deindustrialisierung“.
@jungefreiheit Scharfe Kritik der Ampelkoalition – Kretschmer teilt im ZDF aus. #news #Nachrichten #Energie ♬ Originalton – Junge Freiheit
„Neuaufsetzen der Energiewende“
Kretschmer, der in Sachsen selbst mit den Grünen koaliert, betonte, der Kohleausstieg im Jahr 2038 sei ein Kompromiß gewesen, den weite Teile der Gesellschaft akzeptiert hätten. Kohle durch Gas zu ersetzen, wie es der ursprüngliche Plan der CDU gewesen sei, wäre sinnvoll gewesen, da er den CO2-Ausstoß halbiere. Da dieser Weg aufgrund des Krieges nicht weiter verfolgbar sei, brauche es ein „Neuaufsetzen der Energiewende“, unterstrich der CDU-Politiker.
Was nicht ginge, sei „in diesen Tagen aus der Atomenergie auszusteigen, wissend, daß das für die nächsten Jahre nur mit mehr CO2-Ausstoß geht“, warf Kretschmer Grünen-Chefin Lang vor. Die Grünen würden in diesem Zusammenhang keinen neuen Plan entwickeln, sondern einfach „mehr Gas geben“.
Auch das geplante Einbauverbot von Öl- und Gasheizungen wurde vom Ministerpräsidenten kritisiert. Man könne diese nicht „von heute auf morgen“ entfernen. „Man braucht einen Pfad dafür.“ (lb)