GIEßEN. Der Veranstalter des in Gießen geplanten Eritrea-Festivals hat einen Eilantrag gegen das städtische Verbot der Veranstaltung eingereicht. Das ursprünglich für kommendes Wochenende, vom 7. bis zum 8. Juli, geplante Festival war aufgrund gewalttätiger Ausschreitungen bei der Vorjahresveranstaltung untersagt worden.
Die Behörde hatte die Entscheidung mit einem unzureichenden Sicherheitskonzept begründet, das nicht genüge, um drohende Gefahren insbesondere für die Besucher des Festivals, aber auch für die Allgemeinheit abzuwenden.
Der Polizei lägen Erkenntnisse vor, „daß mehrere Hundert gewaltbereite Störer auch aus dem europäischen Ausland anreisen wollten, um das Festival zu verhindern – gegebenenfalls auch mit Gewaltaktionen“. Neben dem Festival seien für Freitag und Samstag Demonstrationen angemeldet. „Wir sind darauf eingestellt, daß wieder gewaltbereite Personen nach Gießen kommen“, kommentierte Polizeipräsident Bernd Paul. Man bereite sich auf eine „Großlage“ vor.
Just in, TPLF thugs attack Eritrean community center in Germany. pic.twitter.com/WkQoLUNVz8
— Pulp Faction (@DanielsonKassa1) August 21, 2022
Mit Eisenstangen und Steinen
Im Sommer 2022 hatten mehrere Afrikaner das Festival sowie die anwesende Polizei attackiert und verletzt. Zunächst protestierten Gegendemonstranten, darunter etwa 200 Jugendliche, vor dem Veranstaltungsort.
Wenig später überwanden einige von ihnen Absperrzäune und stürmten das Gelände. Die aus Eritrea stammenden Angreifer setzten dabei Eisenstangen, Messer, Stöcke und Steine ein. Die Polizei sagte das Festival schließlich ab. Kritiker hatten dem Festival im Vorfeld vorgeworfen, das Militärregime in Eritrea zu verherrlichen. (lb)