HAMBURG. Eine Mehrheit der Deutschen hat sich für die Wiedereinführung der Wehrpflicht ausgesprochen. „Seit 2011 sind Wehrpflicht und Zivildienst in Deutschland ausgesetzt“, erläuterten die Meinungsforscher des Ipsos-Instituts am Donnerstag die Ergebnisse einer Studie zu dem Thema.
Heute, rund zwölf Jahre später, spreche sich eine deutliche Mehrheit der Deutschen – 61 Prozent – für die Wiedereinführung der Dienstpflicht aus. „43 Prozent der Befragten finden außerdem, daß eine künftige Dienstpflicht für alle Geschlechter gelten sollte, lediglich 18 Prozent würden eine Wiedereinführung nur für Männer bevorzugen“, sagten die Wissenschaftler.
Nur drei von zehn Bürgern gegen Wehrpflicht
Nur drei von zehn Bundesbürgern seien hingegen komplett gegen eine Neuauflage der Pflicht. Am beliebtesten sei die Wiedereinführung unter Anhängern der SPD (53 Prozent). „Dahinter folgen die Anhänger von AfD und Union, die ebenfalls eine für alle Geschlechter geltende Wehrpflicht bevorzugen (46 Prozent bzw. 41 Prozent).“
Auch nach Alterskohorten gerechnet stoße die Pflicht mehrheitlich auf Zustimmung. Die Ablehnung der Pflicht sei sowohl bei Jung als auch bei Alt eine Minderheitenposition, „auch wenn sich die Jüngeren (33 Prozent) deutlich skeptischer gegenüber der Dienstpflicht äußern als dies bei den Älteren der Fall ist, von denen nur ein Fünftel (22 Prozent) die Wiedereinführung ablehnt“.
Geschlechtsübergreifende Zustimmung
Männer und Frauen begrüßten die Wiederauflage der Dienstpflicht gleichermaßen. Bemerkenswert sei jedoch, daß unter Frauen der Anteil derjenigen, die sich für eine geschlechtsunabhängige Dienstpflicht aussprechen, mit 36 Prozent deutlich geringer sei als bei den männlichen Befragten. „Fast jeder zweite Mann (49 Prozent) würde einen Wehr- und Zivildient für alle Geschlechter bevorzugen“, betonten die Ipsos-Forscher.
Die Befragung wurde zwischen dem 3. und 4. März mit 1.000 wahlberechtigten Personen zwischen 18 und 75 Jahren vorgenommen. (fw)