HAMBURG. Die designierte Spitzenkandidatin der Linkspartei, Carola Rackete, hat vorgeschlagen, den Namen der Partei zu ändern. Begriffe wie links und rechts würden „Schubladendenken“ befestigen und in der Regel wenig helfen, um Menschen zu überzeugen, sagte sie in einem Interview mit der Zeit. Zudem würde die Umbenennung dabei helfen, sich „konsequent“ von der DDR-Vergangenheit zu distanzieren.
Diese sei jedoch nicht das größte Problem der Linkspartei, sagte die 35jährige, die im Juli vom sächsischen Landesverband der Postkommunisten als Europawahlkandidatin gekürt worden war. Für sie habe es Priorität, Mehrheiten für „Menschenrechte und Klimagerechtigkeit“ sowie gegen „Rechte und Faschisten“ zu sichern.
Rackete: „Wagenknecht denkt nationalistisch“
Dabei kritisierte sie auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), der ihrer Meinung nach „den rechten Populisten nach dem Mund“ rede. Zudem bezeichnete Rackete den Austritt von Sahra Wagenknecht als eine Chance, eine „moderne linke Gerechtigkeitspartei“ aufzubauen. Wagenknecht „denkt nationalistisch und bezieht sich nur auf Menschen mit deutschem Paß. Das geht nicht“, beklagte sie und drückte die Hoffnung aus, daß man bei grundlegenden Themen eine „ökologische und soziale Ehrlichkeit“ einbringen werde.
Rackete wurde für die sogenannten Seenotrettungsaktionen für Asylbewerber im Mittelmeer sowie ein kompromißloses Auftreten für Masseneinwanderung nach Europa bekannt. 2019 war bekannt geworden, daß sie drei kriminelle Migranten aus Guinea und Ägypten nach Europa gebracht hatte. 2020 wurden diese unter anderem wegen Mordes, Folter und sexueller Gewalt zu jeweils 20 Jahren Haft verurteilt. (kuk)