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Symbolpolitik: Ukraine will Berliner „Cafe Moskau“ in „Cafe Kyiv“ umbenennen lassen

Symbolpolitik: Ukraine will Berliner „Cafe Moskau“ in „Cafe Kyiv“ umbenennen lassen

Symbolpolitik: Ukraine will Berliner „Cafe Moskau“ in „Cafe Kyiv“ umbenennen lassen

Bereits bei einer Veranstaltung im Februar wurde das Cafe Moskau überhängt mit dem Namen Kyiv Foto: picture alliance/dpa | Fabian Sommer
Bereits bei einer Veranstaltung im Februar wurde das Cafe Moskau überhängt mit dem Namen Kyiv Foto: picture alliance/dpa | Fabian Sommer
Bereits bei einer Veranstaltung im Februar wurde das Cafe Moskau überhängt mit dem Namen Kyiv Foto: picture alliance/dpa | Fabian Sommer
Symbolpolitik
 

Ukraine will Berliner „Cafe Moskau“ in „Cafe Kyiv“ umbenennen lassen

Der ukrainische Botschafter Makeiev ist in Gesprächen mit Berlin. Wenn es nach ihm geht, sollte der Name des bekannten Veranstaltungsortes „Cafe Moskau“ geändert werden. Doch da gibt es ein Problem.
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BERLIN. Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, hat vorgeschlagen, den Veranstaltungsort „Cafe Moskau“ im Berliner Ortsteil Mitte in „Cafe Kyiv“ umzubenennen. Das Anliegen trug er Berlins Regierendem Bürgermeister Kai Wegner (CDU) bereits Mitte Mai vor, wie die Berliner Zeitung aufgrund eines internen Email-Verkehrs berichtet. Wenige Tage später habe die Senatskanzlei die Bitte um „Prüfung der dauerhaften Umbenennung des Cafe Moskau“ an das Bezirksamt Mitte gerichtet. Das Problem: Das Gebäude steht seit 1989 unter Denkmalschutz. Die Reaktionen auf Makeievs Bitte fallen daher verhalten aus.

„Eine langfristige Verdeckung des prägenden Schriftzuges, welche die architektonische Idee verunklärt so wie die Gefahr für die Schaffung eines Präzedenzfalles birgt, ist aus unserer Sicht nicht genehmigungsfähig“, heißt es laut Berliner Zeitung in einem Schreiben des Landesdenkmalamtes. Stattdessen schlage man eine „denkmalverträglichere“, das heißt: wieder abbaubare Variante vor. Der Name „Kyiv“ könne als zusätzliches Element in moderner Schrift oder als Leucht- oder LED-Röhre neben dem Namen „Moskau“ hinzugefügt werden und in der Nacht leuchten, während „Moskau“ dunkel bleibe. Auch die Abteilung Bau und Denkmalpflege sehe es ähnlich.

Name „Cafe Moskau“ ist seit Monaten umstritten

Der Baustadtrat Ephraim Gothe (SPD) äußerte Verständnis für das Anliegen, aber „die Bezeichnung Moskau an einem Haus zu tilgen, das kommt mir dann doch schon so vor, als müsse man jetzt Tolstoi aus den Bücherregalen nehmen“, schrieb er laut der Zeitung im Mai in einer E-Mail.

Die Sprecherin des exilukrainischen Vereins „Vitsche“ in Berlin, Krista-Marija Läbe, teilte dem Blatt mit, „händeringend“ nach einem Ort für eigene Veranstaltungen zu suchen. Von den Überlegungen hinsichtlich des „Cafe Moskau“ wisse sie jedoch nichts. Der Denkmalstatus sei eine „zusätzliche Hürde“. Sie verstehe, daß die Diskussion um das „Cafe Moskau“ als Teil der deutschen Geschichte „sehr emotional sein kann“. Jedoch hinterfragte sie, warum Rußland in den Jahren vor 2022 noch so viel Einfluß auf Deutschland habe ausüben können. Dafür müsse die Geschichte aufgearbeitet werden.

Bereits Ende Februar fand am „Cafe Moskau“ für einen ganzen Tag aus Protest gegen den Angriff Rußlands auf die Ukraine die Kunstaktion „Cafe Kyiv – Wir wählen die Freiheit“ statt. Dabei wurde der Schriftzug „Moskau“ oben auf dem Gebäude mit „Kyiv“ überhängt. Initiiert hatte die Aktion die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung. Eine Verbindung zu Rußland gibt es abseits der Geschichte nicht. (ca)

Bereits bei einer Veranstaltung im Februar wurde das Cafe Moskau überhängt mit dem Namen Kyiv Foto: picture alliance/dpa | Fabian Sommer
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