BERLIN. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) hat gemeldet, daß im November die Marke von über 300.000 Erstanträgen auf Asyl in der Bundesrepublik erreicht wird. Das geht aus Zahlen des Ministeriums und der Welt hervor. Demnach wurden beim Bamf im November 35.316 Erstanträge erfasst, wodurch deren Zahl für 2023 nun 304.581 beträgt. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahreszeitraum, in dem sowieso bereits 189.998 Anträge gestellt wurden, noch einmal eine Steigerung um 60 Prozent.
Die mit Abstand größte Gruppe der Asylbewerber gab Syrien als Herkunftsland an. Hier zählte das Bamf 94.825 Erstantragsteller. An zweiter Stelle steht die Türkei, die von 55.218 Personen genannt wurde. Gerade diese Personengruppe wuchs im Vergleich zum Vorjahr stark an und zwar um rund 180 Prozent. Sie verdrängte damit die Gruppe der Afghanen mit etwa 45.000 Personen auf den dritten Platz, obwohl sich auch diese Gruppe um etwa 53 Prozent vergrößerte.
Einwanderung überwiegend aus dem Orient
Auch auf den folgenden Plätzen wurden von den Erstantragstellern überwiegend Länder aus dem orientalischen Kulturraum als Herkunftsland angegeben. Und zwar kamen demnach 9.484 Antragsteller aus dem Irak, 8.225 Antragsteller aus dem Iran, 7.644 Antragsteller aus Georgien, 6.460 Antragsteller aus der Russischen Föderation, 4.366 Antragsteller aus Somalia und 3.615 Antragsteller aus Eritrea.
Demgegenüber steht eine sehr niedrige Abschiebequote. Obwohl aus der Gruppe der türkischen Einwanderer bisher überhaupt nur etwa 14 Prozent als Asylbewerber anerkannt werden, wurden im ersten Halbjahr 2023 lediglich 345 Menschen in die Türkei zurückgeschickt. Nach Syrien oder Afghanistan schiebt die Bundesregierung wegen der dortigen Sicherheitslage prinzipiell nichts ab. (JF)