BERLIN. Der Berliner Senat will in diesem Sommer ausgewählte Straßen für den Autoverkehr sperren. In dem Verkehrsexperiment wird der motorisierte Verkehr auf bis zu vier Straßen pro Bezirk von Mai bis Oktober untersagt, wie der RBB berichtete.
Statt dessen sollen insbesondere Anwohner mit „aktiven Nachbarschaftsinitiativen“ den Raum gestalten. Dazu stellt der Senat Straßenmöbel wie Pflanzkübel aus Beton zur Verfügung. „Angedacht sind etwa Straßenfeste, Märkte, Treffpunkte für die Nachbarschaft sowie Spielaktivitäten“, freute sich die Sprecherin der Senatsverwaltung, Sara Lühmann. Durch die gesperrten Abschnitte von 50 bis 100 Metern Länge sollen Räume zum Verweilen, zu Begegnungen, zum Spielen und zur Kommunikation geschaffen werden. Bis auf wenige Straßen in Tempelhof ist noch unklar, welche Strecken gesperrt werden.
Berliner Senatorin mit Experimentierfreude
Bereits in der Vergangenheit sorgte der Berliner Senat mit ungewöhnlichen Verkehrsexperimenten für Aufsehen. So wurde beispielsweise die durch ihre Einkaufsmeile bekannte Friedrichstraße für den Autoverkehr gesperrt. Statt dessen sollten Sitzgelegenheiten und Plankübel zum Verweilen einladen. Mieter der Friedrichstraße, die massive Umsatzeinbußen erlitten, klagten erfolgreich vor dem Verwaltungsgericht.
Auch können seit Januar Fahrradfahrer kostenlos die knappen Autoparkplätze in der Innenstadt der Spreemetropole belegen. Damit will Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) Fahrer von Rollern und Fahrrädern „zur Nutzung dieser Verkehrsflächen animieren“. (JF)