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Nach Flugblatt-Affäre: Riesenjubel für Aiwanger auf der Gillamoos

Nach Flugblatt-Affäre: Riesenjubel für Aiwanger auf der Gillamoos

Nach Flugblatt-Affäre: Riesenjubel für Aiwanger auf der Gillamoos

Hubert Aiwanger, Bundesvorsitzender der Freien Wähler, kommt beim Politischen Frühschoppen Gillamoos an und wird von den Zuschauern begrüßt und bejubelt. Das Gillamoos ist eines der größten und ältesten Volksfeste Niederbayerns und bietet traditionell einen politischen Schlagabtausch der Parteien.
Hubert Aiwanger, Bundesvorsitzender der Freien Wähler, kommt beim Politischen Frühschoppen Gillamoos an und wird von den Zuschauern begrüßt und bejubelt. Das Gillamoos ist eines der größten und ältesten Volksfeste Niederbayerns und bietet traditionell einen politischen Schlagabtausch der Parteien.
Hubert Aiwanger: Gefeiert wie ein Volksheld Foto: picture alliance/dpa | Daniel Löb
Nach Flugblatt-Affäre
 

Riesenjubel für Aiwanger auf der Gillamoos

Am Tag nach der Entscheidung Söders, Aiwanger im Amt zu lassen, wird der auf dem Gillamoos-Volksfest wie ein Volksheld gefeiert. Statt auf die Kampagne gegen ihn einzugehen, feuert er scharf gegen die Ampel-Koalition in Berlin. Aus Abensberg berichtet Hinrich Rohbohm.
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Riesenandrang vor der Weißbierstadl-Scheune der Freien Wähler auf dem Gillamoos-Volksfest im niederbayerischen Abensberg. Mit Spannung warten Gäste und Medienvertreter auf den Auftritt des stellvertretenden Ministerpräsidenten und Freie-Wähler-Chefs Hubert Aiwanger. Der 52jährige steht seit einer Woche unter medialem Dauerfeuer, nachdem die Süddeutsche Zeitung berichtet hatte, Aiwanger habe vor 35 Jahren als 16jähriger Schüler des Burkhart-Gymnasiums ein Flugblatt mit antisemitischen Inhalten verfasst. Beweise dafür, daß tatsächlich Hubert Aiwanger der Verfasser des Pamphlets gewesen ist, konnte die Zeitung bisher jedoch nicht vorlegen.

Nachdem bereits Ministerpräsident Markus Söder am Sonntag in einer Pressekonferenz erklärte, seinen Stellvertreter nach sorgfältiger Abwägung im Amt zu belassen, erntete Aiwanger am Montag morgen auch von seinen Anhängern im Weißbierstadl großen Zuspruch.

80 Journalisten sind vor Ort

Unter „Hubert, Hubert“-Rufen und frenetischem Jubel zog die Galionsfigur der Freien Wähler mit Blasmusik ins Weißbierstadl ein. Das Medieninteresse: gewaltig. 80 Journalisten waren erschienen, vor dem Scheuneneingang hatte sich bereits eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn eine mehr als 50 Meter lange Schlange gebildet.

Schlangestehen für Hubert Aiwanger: Großer Andrang Foto: Rohbohm/JF

„Wir stehen hinter dir, auch wenn von vorne und von hinten mit Dreck auf dich geworfen wird“, stärkte der Parlamentarische Geschäftsführer der Landtagsfraktion, Fabian Mehring, seinem Chef demonstrativ den Rücken. Auch Umweltminister Thorsten Glauber verteidigte seinen Parteichef. „Schule ist geschützter Raum und ich erwarte, daß gegen dieses Denunziantentum vorgegangen wird“, erklärte er vor dem Hintergrund sich verdichtender Informationen darüber, daß der mittlerweile pensionierte Deutsch-und Lateinlehrer Franz G., das Pamphlet der Presse zugespielt haben soll.

Aiwanger im Angriffsmodus

Aiwanger selbst ging auf den Wirbel um seine Person nicht weiter ein. „Ich danke euch für diesen Vertrauensbeweis und diese Rückenstärkung“, nahm er die zahlreichen Solidaritätserklärungen entgegen.

Vielmehr warnte der bayerische Vize-Ministerpräsident vor Wohlstandsverlust und sozialem Abstieg der Mittelschicht. „Wir verlieren  den Wohlstand, wir verlieren die soziale Sicherheit, weil wir den inneren Halt verlieren und weil grundlegende Dinge infrage gestellt werden. Weil infrage gestellt wird, ob Leistung sich überhaupt noch lohnt.“ Wenn ein Bürgergeld-Empfänger genauso viel bekomme wie einer der den Mindestlohn bekomme, „dann kann das nicht richtig sein“.

>> Einen umfangreichen Bericht zum Gillamoos finden Sie in der kommenden Ausgabe der JUNGEN FREIHEIT.

Hubert Aiwanger: Gefeiert wie ein Volksheld Foto: picture alliance/dpa | Daniel Löb
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