BERLIN. Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne) hat abermals für einen bezahlten „Väterschutz“ geworben. „Die Zeit nach der Geburt ist eine ganz besondere Zeit im Leben. Eltern und Neugeborene sollten füreinander Zeit haben“, sagte sie der Nachrichtenagentur dpa am Montag.
Nach dem Willen der Grünen sollen Männer nach der Geburt ihres Kindes zwei Wochen von der Arbeit freigestellt werden. Das Vorhaben war bereits im Koalitionsvertrag angekündigt worden.
„Mir liegt es am Herzen, daß Väter keinen Urlaub nehmen müssen, um nach der Geburt beim Baby sein zu können“, führte Spiegel aus. Derzeit müßten sich Männer „mit Mühe ihren Urlaub zusammenkratzen“. Zwei Wochen seien „ein überschaubarer Zeitraum und gleichzeitig ein wichtiges familienpolitisches Zeichen“. Für Frauen gilt bereits der Mutterschutz, nachdem sie entbunden haben. Dieser umfaßt einen Zeitraum von sechs Wochen vor und acht Wochen nach der Geburt.
Arbeitgeber kritisieren Vorstoß zu bezahltem „Väterschutz“
Für das Vorhaben will Spiegel das Gespräch mit den Arbeitgebern suchen. Überdies werde sie die Einschätzung von Beschäftigten, Gewerkschaften und Verbänden einholen.
Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) hatte zuletzt Kritik an dem Vorstoß geäußert. „Die derzeit geltenden und gerade erst ausgeweiteten Regelungen zur Elternzeit sollten erst einmal ihre Wirkung entfalten, bevor über neue Instrumente nachgedacht wird“, forderte der BDA-Geschäftsführer Steffen Kampteter im Handelsblatt. (zit)