MAGDEBURG. Die Landesregierung von Sachsen-Anhalt prüft die Einführung einer Vier-Tage-Woche an einigen Schulen. An ausgewählten Bildungseinrichtungen soll das Modell ab dem kommenden Schuljahr getestet werden. Ziel sei es, „Freiräume in der konzeptionellen Unterrichtsplanung und Unterrichtsdurchführung“ zu schaffen, heißt es in einem Papier des Bildungsministeriums und des Landesschulamts, das dem Spiegel vorliegt.
Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) bestätigte den Plan. Eine flächendeckende Anwendung sei vorerst nicht geplant. Das Modellprojekt verstehe sich „explizit nicht als Instrument gegen den Lehrkräftemangel“, betonte Feußner.
Heike Herrmann, die Leiterin der Lessing Ganztags-und Gemeinschaftsschule in Salzwedel, bezweifelt dies: Eine Schule unter Druck werde diese Idee schnell nutzen, um dem „grassierenden Lehrermangel“ entgegenzuwirken, vermutete sie. An den Sekundarschulen des Landes liegt die Lehrerversorgung bei 74 Prozent. In Sachsen-Anhalt verlassen jedes Jahr etwa 1.000 Lehrer die Schulen Richtung Pension – im selben Zeitraum kommen weniger als 400 neue Lehrkräfte hinzu. (st)