BOCHUM. Die Polizei in Nordrhein-Westfalen hat bei einem Aktionstag gegen Clankriminalität organisiertes Verbrechen in dem Bundesland in den Blick genommen. Bei einer Razzia mit 1.500 Beamten nahmen sie 18 Menschen fest, gegen die ein Haftbefehl vorlag. 27 weitere Personen wurden vorläufig verhaftet, wie die Rheinische Post am Sonntag berichtete.
Zudem durchsuchten die Polizisten 159 Gebäude, darunter Wohnhäuser, Gaststätten, Shishabars, Wettbüros und Spielhallen. Unterstützung bekamen sie dabei von rund 300 Mitarbeitern weiterer Behörden wie des Zolls, der Steuerfahndung und des Ordnungsamts.
Reul: Razzia hat Symbolkraft
Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) wertete den Aktionstag gegen organisierte Kriminalität als Erfolg. „Mit jeder Festnahme rücken wir kriminellen Clans mehr und mehr auf die Pelle“, sagte er während einer Polizeimaßnahme in Bochum.
Der „24-Stunden-Marathon“ habe Symbolkraft. „Damit machen wir klar, daß wir dranbleiben“, führte der Christdemokrat aus.
Ziel sei es auch, Unruhe zu stiften
Die Polizei verfolge mit der Razzia drei Ziele: „Erstens erwischen wir Menschen, die sich strafbar gemacht haben. Zweitens klären wir Strukturen auf und finden Beweismittel. Und drittens wollen wir natürlich auch Unruhe stiften.“ Kriminelle Clanmitglieder dürften sich nicht unantastbar fühlen.
Die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen ging zuletzt mit einer „Null-Toleranz-Strategie“ gegen Clankriminalität vor. Entsprechende Verbrechen seien von einer Ablehnung des deutschen Rechtssystems geprägt, heißt es in einem Lagebild des Landeskriminalamts. Die Kriminellen nutzten bei ihren Taten bewußt die gemeinsame familiäre oder ethnische Herkunft. (zit)