BERLIN. Auch an diesem Wochenende finden in Deutschland wieder zahlreiche Demonstrationen wegen steigender Energie- und Lebenshaltungskosten statt. Vor allem im Osten des Landes haben Aktionsbündnisse von rechts sowie von links zu Protesten aufgerufen.
Unter dem Motto „Jetzt reichst! – Wir frieren nicht für Profite“ etwa haben der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und die Linkspartei zu einer Versammlung in Leipzig aufgerufen. Die Großdemonstration – zu der an die 10.000 Menschen erwartet werden – richtet sich insbesondere gegen die Protestspaziergänge, die die AfD und Bürgerinitiativen in den neuen Bundesländern organisieren. In Jena und Zwickau haben gewerkschaftsnahe Initiativen zu ähnlichen Kundgebungen aufgerufen.
Handwerker-Demo fordert Steuersenkungen
Bereits am Donnerstag hatten Handwerker in Dresden und Bautzen die Senkung der Energieabgaben gefordert. Vor der Frauenkirche der sächsischen Landeshauptstadt sollen sich laut Veranstalter an die 5.000 Menschen eingefunden haben.
Ungefähr 2000 Handwerker demonstrieren heute in der Landeshauptstadt … aber distanzieren sich gleich wieder von allen und jedem, die keine Handwerker sind. 🤦♂#dd1410 pic.twitter.com/XWhSslj7M1
— Querdenken351 (@Querdenken351) October 14, 2022
Unterdessen hat Thüringen die Innenminister aller ostdeutschen Bundesländer zu einer Konferenz über Radikalisierungstendenzen bei den Energieprotesten eingeladen. Das Treffen im Rahmen der „Sicherheitskooperation Ost“ soll laut dem MDR Anfang November in Erfurt stattfinden.
Zuletzt hatten AfD, Freie Sachsen und verschiedene Bürgerbewegungen wieder zahlreiche Demonstrationen in Ostdeutschland veranstaltet. In Berlin hatte die AfD über 10.000 Menschen mobilisiert. In Thüringen und Sachsen waren dabei laut JF-Recherchen sogar über 50.000 Menschen auf die Straße gegangen. Aber auch in eher ländlich geprägten Regionen wie Mecklenburg-Vorpommern waren die Demonstrationszahlen zuletzt hoch. (fw)