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Ex-DDR-Ministerpräsident: Modrow warnt Linkspartei vor westdeutscher Dominanz

Ex-DDR-Ministerpräsident: Modrow warnt Linkspartei vor westdeutscher Dominanz

Ex-DDR-Ministerpräsident: Modrow warnt Linkspartei vor westdeutscher Dominanz

Der ehemalige Ministerpräsident der DDR Hans Modrow (Die Linke) warnt seine Partei vor einem westdeutschen Übergewicht Foto: picture alliance / dpa | Oliver Berg
Der ehemalige Ministerpräsident der DDR Hans Modrow (Die Linke) warnt seine Partei vor einem westdeutschen Übergewicht Foto: picture alliance / dpa | Oliver Berg
Der ehemalige Ministerpräsident der DDR Hans Modrow (Die Linke) warnt seine Partei vor einem westdeutschen Übergewicht Foto: picture alliance / dpa | Oliver Berg
Ex-DDR-Ministerpräsident
 

Modrow warnt Linkspartei vor westdeutscher Dominanz

Seit dem schlechten Abschneiden der Linkspartei bei der vergangenen Bundestagswahl herrscht dort Streit über das weitere Vorgehen. Der ehemalige Ministerpräsident der DDR, Hans Modrow, sieht die Schuld auch bei vielen westdeutschen Parteimitgliedern.
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BERLIN. Der ehemalige DDR-Ministerpräsident Hans Modrow (Linke) hat seiner Partei ein Übergewicht westdeutscher Politiker bescheinigt. „Ich kann mich nicht des Eindrucks erwehren, daß auch die Partei wie seinerzeit das östliche Land inzwischen in westdeutscher Hand ist. Ihre Vertreter und Verbündeten geben den Ton an“, betonte er in einem Brief an die Linkspartei-Vorsitzenden Janine Wissler und Susanne Henning-Wellsow, den die Junge Welt am Dienstag veröffentlichte.

Die Partei müsse sich wieder darauf besinnen, was ihre Tradition und was ihre Wurzeln seien, wenn sie künftige Wahlen gewinnen wolle. „Wenn die Partei sich in nicht im Klaren ist, wofür sie steht und was ihr Zweck ist, dann wissen das auch nicht die Wähler. Warum sollen sie ihre Stimme einer Partei geben, deren vordringlichstes Interesse darin zu bestehen scheint, mit SPD und Grünen eine Regierung bilden zu wollen“, unterstrich das langjährige Mitglied im Zentralkomitee der SED.

„Der Parteitag in Erfurt ist die letzte Chance“

Er forderte seine Partei nach dem „desaströsen“ Abschneiden bei der vergangenen Bundestagswahl aber auch zu einer personellen Erneuerung auf. „Zu den demokratischen Spielregeln gehört es, daß nach einer krachenden Niederlage alles auf den Prüfstand gestellt werden muß. Die kritische Selbstbefragung schießt Personalien zwingend mit ein. Denn wenn alle Verantwortlichen im Amt bleiben, bleibt auch sonst alles beim Alten“, konstatierte der 93jährige.

Ein einfaches Linken-Mitglied trage weniger Verantwortung für das schlechte Wahlergebnis als beispielsweise der Bundesgeschäftsführer der Partei. „Deshalb denke ich, daß ein Neustart nicht ohne personelle Konsequenzen erfolgen kann. Der Parteitag im Sommer in Erfurt ist nach meiner Überzeugung dafür die letzte Chance, es wird keine weitere geben“, warnte er.

Ehemaliger Linken-Vorsitzender fordert Urwahl der Parteiführung

Seit der Bundestagswahl im September streitet die Linkspartei um die richtigen Schlüsse aus dem schlechten Ergebnis. Zuletzt forderte der ehemalige Vorsitzende der Linkspartei Klaus Ernst in einem Tweet die Neuwahl der Linken-Führung durch die Parteibasis nach dem Vorbild der CDU.

Die Bundestagsabgeordnete Caren Lay (Linkspartei) reagierte empört auf den Vorschlag. „Du solltest diesen Tweet besser löschen“, antwortete sie ihm ebenfalls auf Twitter. Auch die Linken-Bundestagsabgeordnete Cornelia Möhring widersprach Ernst. „Du könntest ja schonmal deine Zündhölzer abgeben“, kommentierte sie seine Einlassungen. Im Juni soll der Linken-Bundesparteitag in Erfurt stattfinden. (fw)

Der ehemalige Ministerpräsident der DDR Hans Modrow (Die Linke) warnt seine Partei vor einem westdeutschen Übergewicht Foto: picture alliance / dpa | Oliver Berg
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