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Atomausstieg: Bundesfinanzminister Lindner plädiert für offene Kernkraft-Debatte

Atomausstieg: Bundesfinanzminister Lindner plädiert für offene Kernkraft-Debatte

Atomausstieg: Bundesfinanzminister Lindner plädiert für offene Kernkraft-Debatte

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat sich für eine offene Atomdebatte ausgesprochen; Wirtschaftsminister Robert Hobeck (Grüne) widerspricht Foto: picture alliance/dpa | Michael Kappeler
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat sich für eine offene Atomdebatte ausgesprochen; Wirtschaftsminister Robert Hobeck (Grüne) widerspricht Foto: picture alliance/dpa | Michael Kappeler
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat sich für eine offene Atomdebatte ausgesprochen; Wirtschaftsminister Robert Hobeck (Grüne) widerspricht Foto: picture alliance/dpa | Michael Kappeler
Atomausstieg
 

Bundesfinanzminister Lindner plädiert für offene Kernkraft-Debatte

Es kriselt in der Ampelkoalition. Während Bundesfinanzminister Lindner sich für eine neue Kernkraft-Debatte ausspricht, erteilt Bundeswirtschaftsministert Habeck dem Vorstoß eine Absage. Doch wie reagieren die Kraftwerksbetreiber?
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BERLIN. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat eine offene Diskussion über den Wiedereinstieg Deutschlands in die Atomkraft gefordert. „Die Menschen erwarten, daß wegen des Klimaschutzes, wegen der Abhängigkeit von Putin und der Inflation alle Möglichkeiten erwogen werden“, betonte er der Bild-Zeitung zufolge am Donnerstag.

Er selbst sei von dem Vorhaben zwar noch nicht überzeugt. „Aber Deutschland dürfe sich einer Debatte nicht verschließen, die überall auf der Welt geführt wird. Ich rate dazu die Argumente vorurteilsfrei auf den Tisch zu legen.“

Wirtschaftsminister Habeck widerspricht Kernkraftplänen

Bereits am Mittwoch hatte sich Lindner für eine neuerliche Debatte über die Kernenergie in Deutschland ausgesprochen. „Wir haben sichere Kernkraftwerke“, äußerte er im ARD-Format „Maischberger“. Es sei an der Zeit, unideologisch über Fragen der Energieversorgung zu reden.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) widersprach seinem Kabinettskollegen indirekt. „Zur Atomenergie ist nicht mehr viel zu sagen“, stellte er im Gespräch mit der Bild-Zeitung am Mittwoch klar. Das Thema sei Anfang der Legislaturperiode „ideologiefrei fachlich“ diskutiert worden. „Das ist kein Weg, den Deutschland gehen wird.“

Kraftwerksbetreiber reagieren zurückhaltend

Auch die Betreiber der drei verbliebenen noch laufenden Atomkraftwerke in Deutschland zeigten sich dem Vorstoß des Bundesfinanzministers skeptisch gegenüber. „Unsere letzte Anlage im Leistungsbetrieb, das Kernkraftwerk Emsland in Lingen, ist auf den Auslaufbetrieb zum Ende des Jahres ausgerichtet“, unterstrich ein Sprecher des Energiekonzerns RWE am Donnerstag der Neuen Osnabrücker Zeitung gegenüber.

Ein Weiterbetrieb des Kraftwerks sei mit hohen technischen und juristischen Hürden verbunden, mahnte er. Auch die Konzerne EnBW und Preussen-Elektra reagierten verhalten auf einen möglichen Wiedereinstieg in die Kernenergie.

Seit Beginn des Kriegs in der Ukraine steigen die Energie- und Verbraucherpreise in Deutschland. Zuletzt hatte beispielsweise der ostdeutsche Stromanbieter Envia Mitteldeutsche Energie angekündigt, seine Preise für gewerbliche Kunden um fünfhundert Prozent anzuheben. (fw)

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat sich für eine offene Atomdebatte ausgesprochen; Wirtschaftsminister Robert Hobeck (Grüne) widerspricht Foto: picture alliance/dpa | Michael Kappeler
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