BERLIN. Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) scharf kritisiert und ihm Führungsschwäche vorgeworfen. „Die SPD ist doch selbst komplett genervt von Lauterbach“, sagte Kubicki den Stuttgarter Nachrichten. „Die Leute fragen, welchen Twitterkanal sie denn nutzen müßten, um zu wissen, was der Minister will.“ Der Gesundheitsminister könne „das Haus nicht führen“, urteilte er.
Kubicki prophezeite zudem einen baldigen Abgang Lauterbachs. „Ich gehe, ehrlich gesagt, nicht davon aus, daß Karl Lauterbach als Gesundheitsminister die ganze Legislaturperiode im Amt bleibt“, sagte der amtierende Bundestagsvizepräsident.
Lauterbach trifft heute die Kollegen aus den Ländern
Kritik kam auch vom bayerischen Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU). Bezüglich der Debatte über die Maskenpflicht im Fernverkehr forderte Holetschek gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, Lauterbach müsse von der „Basta-Mentalität“ abrücken, wenn er eine einheitliche Regelung anstrebe. „Ich sehe in der Eigenverantwortung das Leitmotiv dieser späten Corona-Phase. Deswegen rechne ich damit, daß wir im ÖPNV auf die Maskenpflicht verzichten werden, sobald dies sinnvoll ist“, betonte Holetschek.
#Untersuchungsausschuss #Maske: Heute werden Joachim Herrmann, @fwhfreising, Gerhard Eck & @klausholetschek befragt. Die Ladung der Zeugen kann von 1/5 der Mitglieder – also nur durch Oppositionsstimmen – beantragt werden. Dies gewährleistet einen besonderen Minderheitsschutz. pic.twitter.com/0vKy2n8g2Y
— Bayerischer Landtag (@Landtag_Bayern) December 5, 2022
Lauterbach trifft am Montag Amtskollegen aus den Ländern. Neben der Isolationspflicht für Corona-Infizierte soll hierbei das Fortbestehen der Maskenpflicht in Bussen und Bahnen diskutiert werden. Während einige Bundesländer diese bereits zum 1. Januar abschaffen wollen, kündigten andere an, dies erst nach dem Winter tun zu wollen. (st)