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Hamburg: Kritik an Wiederaufbau-Plänen für Nikolaikirche

Hamburg: Kritik an Wiederaufbau-Plänen für Nikolaikirche

Hamburg: Kritik an Wiederaufbau-Plänen für Nikolaikirche

Die Ruine der Nikolaikirche in Hamburg Die AfD erntet Kritik für den Vorschlag, sie wieder aufzubauen Foto: picture alliance / Bildagentur-online/Joko | Bildagentur-online/Joko
Die Ruine der Nikolaikirche in Hamburg Die AfD erntet Kritik für den Vorschlag, sie wieder aufzubauen Foto: picture alliance / Bildagentur-online/Joko | Bildagentur-online/Joko
Die Ruine der Nikolaikirche in Hamburg Die AfD erntet Kritik für den Vorschlag, das Gotteshaus wieder aufzubauen Foto: picture alliance / Bildagentur-online/Joko | Bildagentur-online/Joko
Hamburg
 

Kritik an Wiederaufbau-Plänen für Nikolaikirche

„Schwachsinn“ und „ekelhaft“ nennt ein Holocaust-Überlebender den Vorschlag der AfD Hamburg, die im Bombenkrieg zerstörte Nikolaikirche wiederaufzubauen. Auch der SPD-Bürgerschafts-Chef Dirk Kienscherf meint, die Kirche müsse weiterhin in Trümmern liegen.
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HAMBURG. Hamburgs AfD-Bürgerschafts-Fraktion hat mit ihrem Antrag für Kritik gesorgt, die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Nikolaikirche wiederaufzubauen. „Schwachsinn, ekelhaft“, äußerte sich etwa der Holocaust-Überlebende und Gründer des heutigen Förderkreises „Mahnmal St. Nikolai“, Ivar Buterfas, in der Bild-Zeitung zu den Plänen. Die Ruine müsse weiterhin ein „Bollwerk gegen Rechte“ bleiben.

Auch der Vorsitzende der SPD-Fraktion in Hamburgs Bürgerschaft, Dirk Kienscherf, verwahrte sich gegen einen Wiederaufbau des Gotteshauses. „Geschichtsvergessen und gefährlich! Gerade der nicht erfolgte Wiederaufbau zeigt, wozu Naziherrschaft, Krieg und Terror geführt haben“, betonte der Politiker.

Dresdner Frauenkirche dient der AfD als Vorbild

In dem AfD Antrag heißt es: „Anders als viele andere Städte in Deutschland hat Hamburg wenig getan für das Bild einer über Jahrhunderte gewachsenen Stadt mit einer interessanten 1.000jährigen Historie.“ Die Bauvorhaben der letzten Jahrzehnte hätten zwar das Bild einer modernen Stadt geformt, drohten aber ihren besonderen Charakter nach und nach zu verdrängen.

Die Nikolaikirche könne nach dem Vorbild der Dresdner Frauenkirche wiederaufgebaut werden. „Der Wiederaufbau der Nikolaikirche würde wesentlich zur Belebung der Innenstadt beitragen und im Rahmen der Neugestaltung des Hopfenmarktes zu einer attraktiven Freifläche mit hoher Aufenthaltsqualität.“

Der stellvertretende AfD-Fraktionschef in der Hamburger Bürgerschaft, Alexander Wolf, verteidigte den Vorschlag seiner Partei. „Die Nikolaikirche teilte das historische Schicksal der Dresdner Frauenkirche. Umso mehr wünschen wir uns, daß auch die heutige Nikolairuine erfolgreich wiederaufgebaut wird“, bekräftigte er am Montag gegenüber dem katholischen Nachrichtenportal katholisch.de.

Bei der Zerstörung Hamburgs starben Zehntausende

Die Anfänge der Kirche gehen bis auf das Jahr 1195 zurück. Die heute bekannte Ausführung des Gebäudes wurde 1874 fertiggestellt. Sein 147 Meter hoher Turm war von 1874 bis 1877 das höchste Gebäude der Welt.

Am 28. Juli 1943 wurde die Kirche bei Luftangriffen während der „Operation Gomorrha“ zerstört. Damals verheerten britische und US-amerikanische Bomberverbände weite Teile Hamburgs. Bei den Angriffen kamen mehr als 34.000 Menschen ums Leben. (fw)

Die Ruine der Nikolaikirche in Hamburg Die AfD erntet Kritik für den Vorschlag, das Gotteshaus wieder aufzubauen Foto: picture alliance / Bildagentur-online/Joko | Bildagentur-online/Joko
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