BERLIN. Jetzt bekommen Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Justizminister Marco Buschmann (FDP) auch Gegenwind von den Kindermedizinern. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) lehnt im Zusammenhang mit dem neuen Infektionsschutzgesetz das Tragen von Mund-Nasenschutz an Schulen ab. Auch gegen anlaßlose Tests begehren die Mediziner auf.
„Der BVKJ ist grundsätzlich gegen eine Maskenpflicht in Schulen“, sagte Sprecher Jakob Maske dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Studien zeigten, daß das Tragen von Mund- und Nasenschutz die Infektionen nur zeitlich aufschöben.
Tests nur zu 40 Prozent richtig
„Wichtig ist auch, daß es anlaßlose Testungen nicht mehr geben sollte, die Sensibilität liegt hier nur bei 40 Prozent“, betonte der Experte. Es gebe viele falsch-negative, aber auch falsch-positive Ergebnisse.
Der von Lauterbach und Buschmann vorgelegte Entwurf zum neuen sogenannten Infektionsschutzgesetz ermöglicht es den Bundesländern unter anderem, eine Maskenpflicht in Schulen einzuführen. Diese würde für alle Beschäftigten und für Schüler ab der fünften Klasse gelten.
Für besonderes Aufsehen am Gesetzentwurf hatte gesorgt, daß von Oktober bis April auch Vierfachgeimpfte als ungeimpft gelten und staatlichen Repressionen unterliegen, wenn ihre aktuellste Spritze länger als drei Monate zurückliegt. (fh)