ILLERKIRCHBERG. Die Familie der in Illerkirchberg getöteten Ece S. hat gegenüber der deutschen Politik schwere Vorwürfe erhoben. Die Bundesregierung habe in der Asylpolitik gnadenlos versagt, beklagte der Onkel des von einem Flüchtling erstochenen Mädchens in der Sendung „Achtung, Reichelt!“.
Die Regierung müsse endlich handeln. „Wie viele Einzelfälle brauchen wir noch?“, fragte Kemal Kizilöz im Gespräch mit dem Reporter Jan Karon. Auch im Falle von Illerkirchberg seien zuvor Beschwerden über die Flüchtlingssituation eingereicht worden. Aber es unternehme niemand etwas dagegen. Es sei den Verantwortlichen „scheißegal“. Niemand kümmere sich um die Asylbewerber, von denen keinerlei Hintergrundinformationen vorlägen.
Exklusiv: „Hier sind die Worte zu Ende“, sagt Kemal Kizilöz, der Onkel der 14-jährigen Ece, die vergangenen Montag in #illerkirchberg von einem Asylbewerber aus Eritrea getötet wurde. Ein Gespräch über Wut, Trauer und die gescheiterte Flüchtlingspolitik: https://t.co/rqBu1zrMQZ pic.twitter.com/w2lriTCtBW
— Jan A. Karon (@jannibal_) December 11, 2022
Tatverdächtiger schweigt
Das eigene Land und das eigene Volk müßten endlich geschützt werden. Er kenne viele Ausländer, „die der Alice Weidel mehr Recht geben als der Baerbock“. Die Politik bekomme einfach nichts mehr mit. Kizilöz ist eigenen Angaben zufolge 1974 als Kleinkind nach Deutschland gekommen. Er kenne die Türkei nur aus Urlaub. Deutschland sei seine Heimat.
Am 5. Dezember wurde die 14jährige Ece S. im württembergischen Illerkirchberg von einem Flüchtling aus Eritrea auf Weg zur Schule erstochen. Auch eine 13jährige wurde verletzt, überlebte jedoch. Der 27jährige Tatverdächtige aus Eritrea befindet sich derzeit in Untersuchungshaft in einem Justizvollzugskrankenhaus. Er schweigt zu den Vorwürfen. Am Mittwoch nahmen Hunderte Menschen an der Beerdigung der 14jährigen teil, um Abschied zu nehmen. (ha)